Leuchttürme festgelegt
„Blackout“: Hier erhalten die Kelheimer Hilfe

05.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:16 Uhr
Ohne Strom fällt zuhause vieles flach – Trinkwasser aus der Leitung, Heizung oder Elektrogeräte in der Küche. −Foto: Fotos: Christin Klose/dpa

Die Kreisstadt Kelheim legt Anlaufstellen für den Ernstfall fest.

Katastrophenschutz war für die allermeisten Kelheimer in den vergangenen Jahren kein Thema. Ob „Blackouts“, also länger andauernde Stromausfälle, auch hier wahrscheinlich sind, darüber scheiden sich die Geister.Allein sich über den Ernstfall ein paar Gedanken zu machen, könne nicht schaden, raten Experten. Die Stadt Kelheim hat nun „Leuchttürme“ festgelegt, wo Bürger Hilfe erhalten.

Kein Telefon, kein Licht, keine Heizung

Fiele aufgrund einer Naturkatastrophe oder anderem länger der Strom aus, würde nichts im Alltag mehr so laufen wie gewohnt. Es gäbe kein Licht – von der Leselampe zuhause bis zur Straßenbeleuchtung. Nach kurzer Zeit wären die gewohnten Kommunikationskanäle tot, sprich Handys, Festnetztelefone, Internet, Fernsehen und auch der Notruf funktionierten nicht mehr. In privaten wie öffentlichen Gebäuden und in Betrieben fielen Heizungen wie Kühlgeräte aus. Fürs Kochen, Duschen oder den Toilettengang gäbe es kein Wasser aus der Leitung mehr. Geldautomaten wie Kassen in Supermärkten quittierten den Dienst.

Retter müssten sich um die „Basics“ kümmern

In solch einem Ernstfall könnten Bürger nicht automatisch für alles, Hilfe „von oben“ erwarten, erklärte kürzlich etwa Kreis-BRK-Geschäftsführer Christoph Kühnl im Gespräch mit unserer Zeitung. „Viele stellen sich vor, dass wir bei flächendeckendem Stromausfall die großen Suppenküchen aufstellen und alle versorgen – aber das geht so nicht.“ Rettungsorganisationen und lokale Katastrophenschützer müssten sich auf die „Basics“ der Daseinsvorsorge konzentrieren.

Bernhard Kleiner: Vorräte sind sinnvoll

Deshalb sei es wichtig, sich gewisse Vorräte anzulegen, so Kelheims Feuerwehrkommandant Bernhard Kleiner. „Man muss nicht hamstern, aber genügend Trinkwasserreserven, Batterien, Kerzen und einige Essensvorräte sind sinnvoll, damit man sich ein paar Tage versorgen kann und im Ernstfall nicht sofort Hilfe braucht. Das entspannt die Lage – für die Betroffenen wie auch für Feuerwehr und Co.“

Allerdings soll jeder Kelheimer im Notfall Hilfe an sogenannten „Leuchttürmen“ erhalten. Dort sollen die Bürger Erste Hilfe bekommen und Notrufe absetzen können. Auch aktuelle Informationen sollen dort zu erhalten sein.

Elf Leuchttürme in Kelheim und den Ortsteilen

Als „Leuchttürme“ in der Stadt sind nun vom Rathaus definiert: die Feuerwehr von Kelheim Fibres an der Regensburger Straße, die beiden Grund- sowie die Mittelschule. Die Feuerwehrhäuser wären in Kapfelberg, Staubing, Lohstadt-Gundelshausen, Thaldorf und Stausacker Anlaufstelle, in Weltenburg das Vereinsheim.

Diese Orte sowie weitere, grundsätzliche Infos zur Vorsorge sind in einem Flyer zusammengetragen. Bald soll es ihn laut Bürgermeister Christian Schweiger in gedruckter Form geben.Zum Downloaden gibt es ihn bereits auf der Homepage der Stadt, in der Rubrik Katastrophenschutz.