Schützengau
Böllertreffen meldet sich lautstark zurück in Abensberg

02.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:11 Uhr
Peter Hübl
Das Böller-Schießen war der Höhepunkt beim Gauböllertreffen in Abensberg. −Foto: Peter Hübl

80 Schützen trafen sich nach Corona-Pause zur Traditionspflege in Abensberg.

An die 80 Böllerschützen, unter ihnen auch einige Böllerschützinnen, hatten nach zwei Jahren coronabedingter Pause Gelegenheit, den historischen Brauch des Böller-Schießens wieder aufleben zu lassen. Die Gillamooswiese war ein geeignetes Areal mit viel Platz sich zu positionieren. Damit verbunden war auch die Nachfeier zum 20-jährigen Jubiläum der Böllergruppe Abensberg.

Zur Eröffnung im Weißbierstadel hatten sich neben den Aktiven auch zahlreiche Vereinsmitglieder und Ehrengäste, unter ihnen Landtagsabgeordnete Petra Högl, eingefunden.

Abensbergs Schützenmeister Wolfgang Franz freute sich über die rege Beteiligung und erinnerte an die Anfänge der Böllergruppe, die untrennbar mit dem Namen des damaligen Schützenmeisters Helmut Walter verbunden sind. Dieser hatte Ende der 90er Jahre den historischen Hintergrund der Abensberger Landwehr erforscht, die 1703 im Spanischen Erbfolgekrieg an der Schlacht bei Oberau teilgenommen hatte. Dabei waren neben dem Landfähnrich Konrad Benedikt Weinberger an die 30 Abensberger gefallen.

Helmut Walter ließ damals historische Unformen von einer Abensberger Schneiderin anfertigen, die heute noch von den 22 Böllerschützen, unter ihnen vier Frauen, zu den festlichen Terminen getragen werden. So nahm man 2003 an der 300 Jahrfeier in Oberau und 2009 an der 200-Jahr-Gedenkfeier der Schlacht von Abensberg teil. Feste Termine sind das Neujahrs-Anschießen und der Spargelschuss und zahlreiche weitere Anlässe, sagte Schützenmeister Franz.

Nun wolle man das Treffen „gebührend und krachend feiern“ und die Gemeinschaft pflegen. Zum Dank für seinen unermüdlichen Einsatz überreichte Wolfgang Franz eine Tischstandarte an Schussmeister Walter Schindler. Die Grüße der Stadt überbrachte 2. Bürgermeister Bernhard Resch, der die Pflege der langen Tradition als eine Bereicherung für das gesellschaftliche Leben heraushob.

Gauschützenmeister Maximilian Holzmayr lobte die Vorbereitung des Treffens, aus allen Himmelsrichtungen seien die Böllerschützen nach Abensberg gekommen, um nach der langen Pause wieder einmal gemeinsam Schießen zu können. Trotzdem sei man in den letzten beiden Jahren nicht untätig gewesen. Nach einem Grußwort von Gauböllerreferent Reinhold Gammel ging es dann zum abgesteckten Areal auf der Gillamooswiese.

Hier lief dann unter der bewährten Regie von Schussmeister Walter Schindler das umfangreiche Programm ab: Langsames Reihenfeuer, Schnelles Reihenfeuer, Doppelschlag, Schnelles Reihenfeuer, Reihenfeuer jeder zweite Schütze links beginnend und zurück, Doppelschlag, Rottenfeuer – Salut in drei Gruppen, Schnelles Reihenfeuer, Rottenfeuer in zwei Gruppen und zum Abschluss Gemeinsamer Salut.

Da waren die Böllerschützen ziemlich gefordert. Einen wahren Donnerschlag gab es dann beim Abschuss der Kanone und des Standböllers. Nach dem Schießen kontrollierte Schindler alle Schützen auf Versager, die dann gemeinsam abgeschossen wurden.

Nun ging es, angeführt von der Blaskapelle Höllentaler zum Weißbierstadel zur Manöverkritik, zur Ausgabe von Erinnerungsgeschenken und zum gemütlichen Beisammensein.