Regionalvermarktung
Der Limmerhof bekommt ein Schlachthaus

09.08.2022 | Stand 09.08.2022, 13:06 Uhr
Klaus Amann, Erwin Stuiber und Landrat Martin Neumeyer (v.l.) bei der Bescheidübergabe −Foto: Hans-Jürgen Lammel

Verloren gegangene Strukturen sollen im Landkreis Kelheim wieder hergestellt werden. Nun wurde im Landkreis-Süden ein Förderbescheid überreicht.

Qualitativ hochwertiges Rindfleisch regional produzieren, verarbeiten und einkaufen – alles auf kurzem Weg. Im Landkreis Kelheim gibt es kaum noch Möglichkeiten, um Rinder zu schlachten. „Ohne diese Schlachtmöglichkeiten bleibt die Regionalvermarktung jedoch ein Wunschdenken. Umso mehr freut es mich, dass wir im Rahmen der Förderinitiative Leader die Idee vom bäuerlichen Schlachthaus inmitten der Hallertau unterstützen können und diese wichtige Einrichtung nun gebaut werden kann“, sagt Landrat Martin Neumeyer, der zugleich Vorsitzender der Leader-Aktionsgruppe im Landkreis Kelheim ist. Erwin Stuiber, Biolandwirt auf dem Limmerhof, wird in einem Teilbereich seiner Hofstelle in Gasseltshausen, Gemeinde Aiglsbach, in Kürze mit den Baumaßnahmen für das Schlachthaus beginnen können, teilt der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. mit. „Die wichtigen Vorabstimmungen mit der Gemeinde, dem Bau- und Verterinäramt sind sehr positiv verlaufen. Wir konnten die Planungen sogar noch ein Stück weit optimieren. Auch die Zusage zur Förderung ging schneller als erwartet“, sagt Erwin Stuiber, der zukünftig mit Unterstützung eines Metzgermeisters die Rinder schlachten wird.

Ziel des Leader-Förderprojektes ist es, verloren gegangene Schlachtstrukturen im Landkreis Kelheim wieder herzustellen und neben der verbesserten Direktvermarktung auf dem Limmerhof zudem anderen Rinderhaltern eine hofnahe Lohnschlachtung anbieten zu können. „Das Bewusstsein in der Bevölkerung hinsichtlich des Fleischkonsums ändert sich. Nachvollziehbare Wege, verminderte CO2-Emission, weniger Stress bei der Schlachtung und damit höhere Fleischqualität gewinnen an Bedeutung. Die Nachfrage nach regionalen Produkten birgt damit ein positives Entwicklungspotenzial. Das sind überzeugende Argumente für eine Leader-Förderung“, sagt Klaus Amann, Leader-Geschäftsstelle beim Landschaftspflegeverband Kelheim VöF.

Innerhalb eines Jahres werden nun die notwendigen Umbaumaßnahmen und technischen Einrichtungen erfolgen, so dass das bäuerliche Schlachthaus die hohen technischen Anforderungen für eine EU-Zulassung erfüllen kann. „Im Herbst 2023 hoffen wir, die ersten Schlachtungen auf dem Limmerhof durchführen zu können“, sagt Stuiber.