Neue Gebiete ausgewiesen
Düngeverordnung beschäftigt Landwirte im Kreis Kelheim

04.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:41 Uhr
Helga Gebendorfer
Am runden Tisch beim Gespräch: (v.l.) stellvertretender Kreisobmann Robert Schöls, MdL Dr. Hubert Faltermeier, BBV-Geschäftsführer Alois Schweiger, Kreisbäuerin Rita Schultes, Kreisobmann Martin Mittermeier und MdL Petra Högl −Foto: Helga Gebendorfer

Die neuen Karten für die geplante Ausweisung von roten und gelben Gebieten im Landkreis Kelheim waren Anlass für ein Gespräch der BBV-Kreisverbandspitze mit den beiden örtlichen Landtagsabgeordneten Petra Högl (CSU) und Dr. Hubert Faltermeier (FW).

Bereits die Gebietsausweisungen im Rahmen der Düngeverordnung im Jahre 2021 waren bei Landwirten im Landkreis Kelheim nicht nachvollziehbar. Sie führten zu erheblichen Einschränkungen und Mehraufwendungen bei der Flächenbewirtschaftung. Zum 1.Januar 2023 sollen einige Gebiete aus der Kulisse herausfallen, aber auch viele neue Flächen mit Beschränkungen als Rote Gebiete neu ausgewiesen werden. Weder die verantwortlichen Behörden – Wasserwirtschaftsamt und Landwirtschaftsamt – noch die Politiker vor Ort konnten den Landwirten die Hintergründe dieser Ausweisungen sowie den Sinn der Auflagen näher erklären. Gleichzeitig wurde im Gespräch mit den Landtagsabgeordneten von Kreisobmann Martin Mittermeier, Kreisbäuerin Rita Schultes und stellvertretenden Kreisobmann Robert Schöls grundsätzlich der Schutz des Grund- und Oberflächenwassers als gemeinsame Aufgabe anerkannt.

Aber nach Meinung des Berufsverbandes ist die derzeitige Umsetzung im Rahmen der Düngeverordnung in vielen Bereichen nicht mit den Grundsätzen der ordnungsgemäßen Landbewirtschaftung vereinbar. Teilweise ist sie kontraproduktiv und bringt viele landwirtschaftliche Betriebe in wirtschaftliche Bedrängnis. „Obwohl die Grundsätze der aktuellen Düngeverordnung in Brüssel und Berlin der bayerischen Staatsregierung vorgegeben sind, sollten die bayerischen Abgeordneten und Minister sich für die Gestaltungsmöglichkeiten in Bayern zu Gunsten der bayerischen Betriebe weiterhin verstärkt einsetzten“, so die Forderung der BBV-Vertreter an die Landtagsabgeordneten. Zudem wurden weitere aktuelle Themen, wie das Tierwohl bei der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung, Absatzprobleme bei Bio-Produkten und bei Direktvermarktern sowie Lebensmittelimporte ohne Auflagen aus anderen Ländern in Konkurrenz zu regionalen Produkten gemeinsam besprochen.

− egh