Projekt
Ein Grünes Klassenzimmer bei Oberndorf

Mit Unterstützung der ILE Donau-Laber entstehen viele kleinere Projekte in sieben Orten des Landkreises Kelheim

10.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:17 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
„Spatenstich" für ein grünes Klassenzimmer an den Oberndorfer Hängen: Michael Straub, Florian Spies, Stefan Bobbe, Christian Hanika und Peter Walsberger (von links) −Foto: Gabi Hueber-Lutz

Sie rückten mit schwerem Gerät an: Drei Kinderschaufeln hatten Christian Hanika und Michael Straub zum Spatenstich für das Grüne Klassenzimmer dabei, das die beiden Bad Abbacher auf den Oberndorfer Hängen verwirklichen wollen. Für ihr Projekt haben sie sich kompetente Berater und Unterstützer ins Boot geholt: Stefan Bobbe von der Offenen Ganztagsschule der Angrüner-Mittelschule, Peter Walsberger, Chef des hiesigen Obst- und Gartenbauvereins, und Florian Spies, Vorstandsvorsitzender der Angrüner-Stiftung.

Eine ganz wichtige Rolle als Unterstützer spielt aber auch die ILE Donau-Laber. Um den ländlichen Bereich zu entwickeln, haben sich hier neun Gemeinden zusammengeschlossen. Im Rahmen eines Regionalbudgets hat die ILE nun 100 000 Euro zur Verfügung gestellt, mit denen sie kleinere Vorhaben von Gemeinden, Vereinen und Privatpersonen in ihrem Gebiet unterstützt. 90 Prozent der Kosten trägt das Amt für Ländliche Entwicklung, zehn Prozent tragen die neuen Mitgliedsorte. Insgesamt 24 Anträge wurden eingereicht.

Mitte März startete eine zweite Bewerbungsrunde, weil das Budget nicht voll ausgeschöpft war. Nun ist alles unter Dach und Fach und 16 Projekte entsprechen den Förderrichtlinien.

Großer Wert wird bei allen auf eine zeitnahe Verwirklichung gelegt: Nur wer bis Mitte September fertig ist, bekommt die 80-prozentige Förderung. In sieben Gemeinden wird nun eine Vielzahl an Projekten durch die Gemeinden, durch Vereine, durch Unternehmer oder Privatpersonen verwirklicht.

Schule wird eingebunden

Hanika und Straub haben an den Oberndorfer Hängen ein Gebiet von zirka zwei Hektar landwirtschaftlicher Fläche für die nächsten 20 Jahre gepachtet. Das landwirtschaftliche Vorhaben auf dieser Fläche ist noch nicht ganz spruchreif, das verraten die beiden Unternehmer noch nicht. Das Grüne Klassenzimmer, das auf einer Fläche von 1800 Quadratmetern gebaut werden soll, ist davon aber unabhängig. Das wird jetzt sofort entstehen. Mit von der Partie werden die künftigen Nutzer selber sein. Zum Beispiel beim Bau von Hochbeeten. „Die Schule soll von Anfang an mit eingebunden sein“, sagt Straub. Damit verbunden ist auch der pädagogische Gedanke, dass man das, was man selber macht, wertzuschätzen weiß. In den Hochbeeten soll später Bio-Gemüse angebaut werden. Wichtig ist aber natürlich auch das Grüne Klassenzimmer selbst, das Sitzmöglichkeiten und ein Dach über dem Kopf bietet. Und das nicht nur für den Unterricht, sondern auch im Rahmen der Offenen Ganztagsschule, wie Stefan Bobbe betont.

Für die Schulen ist das Gelände fußläufig gut zu erreichen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Markt Bad Abbach sei sehr gut, freute sich Hanika. Das Grüne Klassenzimmer könnte auch für die Ferienbetreuung zur Verfügung stehen.

Finanziell müssen Hanika und Straub nun in Vorleistung gehen. Die geförderten Projekte dürfen höchstens 20 000 Euro netto kosten und werden mit bis zu 80 Prozent gefördert. Hanika und Straub rechnen mit Gesamtkosten zwischen 15 000 und 18 000 Euro für das Grüne Klassenzimmer.

Unterstützung willkommen

Als Zuschuss der ILE wurden ihnen 7887 Euro bewilligt. „Die Differenz versuchen wir durch Eigenleistung auszugleichen“, sagte Hanika. Unterstützung durch Handwerkerfirmen wären dabei natürlich hoch willkommen. Walsberger betont, der OGV werde selbstverständlich nicht nur mit Rat zur Seite stehen, sondern aber auch mit Tat oder seinen Maschinen, wo sie benötigt werden.

Die Einrichtung des Grünen Klassenzimmers ist die eine Sache, Unterhalt und Betrieb eine andere. Dafür hat Florian Spies als Vorstandsvorsitzender der Angrüner-Stiftung bereits Unterstützung zugesagt. Mit der Errichtung des Klassenzimmers hat die Stiftung nichts zu tun, die benötigten Sämereien und das Werkzeug für die Gartenarbeit werden dann aber von ihr finanziert. Die Stiftung fördert ja bekanntlich viele Projekte für die Jugend in Bad Abbach.