Polizei Neustadt
Erpresser drohte mit intimen Videos

Enkeltrick, Schockanrufe und jetzt auch noch das: In Neustadt wurde ein Mann mit intimen Videos erpresst.

25.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:51 Uhr
Telefone, Handys und Computer werden immer öfter von Ganoven eingesetzt, um Bürgerinnen und Bürger zu betrügen. Ein neuer Fall wurde jetzt in Neustadt a.d. Donau bekannt. −Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Wer Handys und Computer benutzt, weiß, dass viele Mails wahllos versendet werden. Meist ist es Werbung, weshalb die Mitteilungen schnell als Spam im Papierkorb landen. Doch bei dieser Nachricht, die ein 29-jähriger Mann am Samstag erhielt, war die Situation anders.

Da verlangte ein Unbekannter von dem jungen Mann aus Neustadt a.d. Donau 3000 Euro. Ansonsten, so die Drohung, würden intime Videos des 29-Jährigen ins Internet gestellt werden. Der Neustädter ließ sich nicht beeindrucken, er fuhr schnurstracks zur Polizei und erstattete Anzeige. Von dem Ganoven, der ihn um mehrere tausend Euro erleichtern wollte, hat er seither nichts mehr gehört.

Die Polizei kennt diese Fälle. Die Maschen, wie Unbekannte versuchen, an das Geld anderer Leute zu kommen, werden immer dreister. Neben Enkeltricks und Schockanrufen gibt es auch „Sexpressing“. Die Erpressungsmasche wird deutschlandweit beobachtet.

Es existieren mehrere Methoden. Entweder wird den Angeschriebenen gedroht, per E-Mail ein pikantes Video mit sexuellen Handlungen zu veröffentlichen, um eine Zahlung über einen Bezahldienst zu veranlassen. Oder der Betroffene lernt zunächst eine fremde Person über soziale Netzwerke kennen. Es wird ein Vertrauensverhältnis aufgebaut mit dem Ziel, den Betroffenen zu sexuellen Handlungen vor der Kamera zu überreden. Diese Handlungen werden aufgezeichnet und gedroht zu veröffentlichen. Die Forderungen liegen meistens im drei oder vierstelligen Bereich. Derartige E-Mails werden massenweise ohne konkretes Ziel als Spam-Mail verschickt.

Die Polizei warnt vor diesen Tricks. Die Täter spielen mit der Furcht ihrer Opfer. Die Polizei gibt folgende Tipps: Keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen annehmen, Account- und Privatsphäreeinstellungen regelmäßig prüfen, Vorsicht bei der Preisgabe persönlicher Daten, Kamera bei Beginn des Gesprächs verdecken, Screenshots machen und Chatverläufe sichern, Virensoftware aktualisieren. Und: Unter keinen Umständen Geld überweisen, Anzeige bei der Polizei erstatten, Kontakt abbrechen. (jd)