Mit Rollstuhl und Gebärdendolmetscherin auf dem Spargelhof: Etwas Besonderes hatten sich Spargel-Erzeugergemeinschaftsvorsitzende Petra Högl sowie Abensbergs 3. Bürgermeisterin und Behindertenbeauftragte Marion Huber-Schallner einfallen lassen.
Beide luden Menschen mit Beeinträchtigungen zu einem Einblick in die Arbeit auf dem Spargelhof. „Im vergangenen Jahr entstand im Gespräch mit Marion Huber-Schallner die Idee, auch Menschen mit Beeinträchtigungen den Ablauf auf einem Spargelhof sowie die Arbeitsschritte bei der Spargelerzeugung näherzubringen“, berichtete Petra Högl.
Hatte Corona im vergangenen Jahr die Umsetzung noch ausgebremst, so war es nun endlich so weit. Gut 40 Teilnehmer waren der Einladung auf den Röll-Hof in Sandharlanden gefolgt, wo Senior-Chefin Sieglinde Röll, bereits bestens ausgestattet mit Spargelwurzeln, frischen Spargelstangen, einem Stecheisen, einem Schälmesser, einem Korb und einer Kelle auf die wissbegierigen Gäste wartete. Zwar ließ der ergiebige Regen der vergangenen Tage einen Besuch am Spargelfeld nicht zu dies tat jedoch den anschaulichen, leidenschaftlichen und humorvollen Ausführungen von Sieglinde Röll keinen Abbruch. Diese nahm die Gäste mit auf eine Reise durch die einzelnen Produktionsschritte.
Spargel wird „zehnmal in die Hand genommen“
Mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen aus über 25 Jahren im Spargelanbau blieb keine Frage der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unbeantwortet. So zeigte Sieglinde Röll den Teilnehmern etwa auf, dass der Spargel am Ende des Produktionsprozesses bereits „zehnmal in die Hand genommen wurde“, bis dieser für den Verkauf fertig im Karton liege. Dieser intensive und aufwendige Arbeitsprozess sei es auch, der den Spargel, von dem es über 400 Sorten gebe, teuer mache. Während Sieglinde Röll weiter über die beliebtesten Spargelsorten mit einem nussigen und milden Geschmack berichtete, schnitt sie von einer frischen Stange Spargel ein Stück ab und reichte es den Teilnehmern zur Verkostung. Damit auch gehörlose und stark schwerhörige Menschen den Ausführungen folgen und am Austausch teilnehmen konnten, übersetzte Kathleen Entrich, diplomierte Gebärdensprachdolmetscherin.
Schmankerl zum Abschluss
„Dies war heute Nachmittag eine rundum gelungene Premiere einer inklusiven Spargelführung, die Lust auf eine Fortsetzung macht“, freuten sich Erzeugergemeinschaftsvorsitzende Petra Högl und Marion Huber-Schallner.Zum Abschluss gab es für alle Gäste noch leckeres Spargelfingerfood, welches Juniorchefin Veronika Röll zwischenzeitlich frisch zubereitet hatte.
