Entwicklung
Neues Gesicht für Ihrlerstein

Ein lebendiges Ortszentrum soll entstehen. Die Brandler werden aufgerufen, es mitzugestalten.

21.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:27 Uhr
Renate Beck
Auch das alte Feuerwehrhaus fließt in die Planungen mit ein. −Foto: Renate Beck

Im langgezogenen Ort Ihrlerstein wird sich einiges verändern. Schöner und für die Bürgerinnen und Bürger ein Ort für Begegnungen soll er werden. Das passiert laut Bürgermeister Thomas Krebs nicht von heute auf morgen, aber doch in naher Zukunft. Die Planungen dazu laufen bereits.

„Die Dorfmitte fehlt“ weiß nicht nur der Bürgermeister. Mit dem Programm „Innen statt Außen“ gibt es eine Möglichkeit, diese zu verwirklichen. Mit bis zu 85 Prozent Fördergeld soll sie nun gestaltet werden. Zu dieser künftigen Dorfmitte zählt das Areal Friedhof, Gasthaus Ehrnthaller, die Brandler Geschäfte und das alte Feuerwehrhaus. „Auch der Friedhof wird überplant“ berichtet der Bürgermeister. Beginnend bei der Einfriedung, über die Gräbergestaltung bis hin zu neuen Ideen für Urnengräber.

Für rund eine Million Euro erwarb die Gemeinde in 2021 das Ehrnthaller- Grundstück mit Gasthaus, Saal und Garten. „Da war ich schon einige Jahre dran,“ so Krebs. Nachdem der Eigentümer nun mit der Verkaufsabsicht auf ihn zugekommen war, beriet und entschied sich das Gremium für den Kauf des Anwesens „in dieser exponierten Lage“ unter der Kirche. Für Bürgermeister Krebs ist es ein „Glücksgriff“ für das gemeindliche Vorhaben. Das bestehende Gaststättengebäude ist denkmalgeschützt, der Anbau ist ein „Neubau“ und nicht mehr zeitgemäß. Thomas Krebs könnte sich eine Gastwirtschaft und einen Saal an anderer Stelle, einen Marktplatz mit Biergarten, einen Platz mit Maibaum, für Bürgerfeste vorstellen. „So dass sich die Ihrlersteiner wieder treffen können.“ Das sei „Bürgermeistermeinung - aber die zählt nicht.“ Vielmehr seien die Bürgerinnen und Bürger gefragt.

„Vielleicht haben sie eine andere Idee, eine andere Vorstellung.“ Im Frühjahr sollen dazu Fragebögen an die Bevölkerung verteilt werden. Hier können die Brandler ihre Vorstellungen einbringen. Um mehr Bürger erreichen zu können, ist laut Bürgermeister ebenfalls ein Imagefilm und eine interaktive Homepage geplant. Wichtig sei, dass „die Gestaltung nicht durch den Gemeinderat alleine“ erfolge. „Vielmehr könnten sich die Bürger hier einbringen, um ihrem Ihrlerstein ein neues Gesicht zu geben.“

Im November bezog die Brandler Feuerwehr das neue Feuerwehrgerätehaus. Die Räumlichkeiten des bisherigen Gerätehauses an der Lindenstraße ist nun frei und fließen in die Planungen zur Ortsmitte mit ein. Dort, wo bis zu ihrem Umzug die Floriansjünger ihr Domizil hatten, sollen künftig Vereine beherbergt werden. „Dieses alte Feuerwehrgerätehaus wird als erstes in Angriff genommen.“ Und was wird aus dem Supermarkt in der künftigen Ortsmitte? Dass ein neuer Verbrauchermarkt errichtet werden soll, berichtete die MZ bereits im November 2015 aus der Gemeinderatssitzung. Derzeit ist auf dem künftigen Areal lediglich die dafür vorbereitete Fläche zu sehen. Baubeginn für das neue Gebäude an der Staatsstraße wurde laut Bürgermeister vom Bauherrn und der zuständigen Hochbaufirma zum kommenden Frühjahr zugesichert; „sobald die Witterung es zulässt.“ Gemeinsam mit dem Betreiber sei man daran interessiert, dass ein Leerstand des bisherigen Standorts verhindert wird. Bürgermeister Krebs betont: „Ich bin in Verhandlung.“ Ernsthaft damit beginnen könne man aber erst dann, wenn die Firma umgezogen ist. „Wenn wir es unterbringen“ soll im neuen Zentrum auch an ein Seniorenwohnen gedacht werden.

In der Planungsphase zur neuen Ortsmitte sind wie bereits erwähnt die Bürgerinnen und Bürger von Ihrlerstein und Harald Hillebrand vom Planungsbüro FreiraumSpektrum die Gestalter. Nach Verteilung der Fragebögen sind Workshops und eine Info- Ausstellung in der Schulaula geplant. „Diese Planung ist ein Thema für drei bis fünf Jahre“ prophezeit Bürgermeister Thomas Krebs. Er freut sich: „Zum ersten Mal haben wir die Möglichkeit, zusammen eine derzeit nicht vorhandene Dorfmitte zu gestalten und auch zu verwirklichen.“