Behandlung
Passauer Wolf Bad Gögging zertifiziert

Neurologisches Zentrum für Bewegungsstörungen erfüllte die Kriterien der dPV und wurde als Parkinson Fachlinik bestätigt.

10.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:31 Uhr
Hans-Martin Linn, Geschäftsleiter Passauer Wolf Bad Gögging, Elke Scholz, QM-Beauftragte, Stefanie Härtinger, Case Managerin, Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Wächter, Chefarzt der Neurologie (von links) −Foto: Andreas Riepl / Passauer Wolf

Der Passauer Wolf Bad Gögging ist jetzt eine von der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. (dPV) zertifizierte Parkinson Fachklinik. Damit wird eine an die spezifischen Bedürfnisse der Parkinson-Patienten und ihrer Angehörigen angepasste Behandlung bestätigt. Für die Zertifizierung als Parkinson Fachklinik hat die dPV eine Kriterienliste erstellt, die Merkmale zur Strukturqualität, die Grundlage einer Anerkennung und Zertifizierung von Kliniken als Spezialkliniken durch die dPV sind, definiert. Wie es in einer Mitteilung der Passauer Wolf Verwaltungsgesellschaft mbH heißt, zu den Kriterien zählen neben der Anzahl an behandelten Patienten und der baulichen Gestaltung der Klinik auch die verschiedenen Aspekte der Parkinson-Therapie. Die für die Zertifizierung nötigen Merkmale zur Strukturqualität beziehen sich dabei auf Akutkrankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen, die ein spezielles diagnostisches und therapeutisches Angebot für Parkinson-Patienten anbieten.

“Mit der Zertifizierung als Parkinson Fachklinik wird die hervorragende Arbeit, die das Team in der Parkinson-Komplexbehandlung leistet, nun auch von einer unabhängigen und fachkundigen Stelle offiziell bestätigt", freut sich Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Wächter. Das Zertifikat wird für drei Jahre erteilt und kann nach Ablauf dieser Zeit durch eine erneute Überprüfung verlängert werden. Im Neurologischen Zentrum für Bewegungsstörungen im Passauer Wolf Bad Gögging werden Patienten ab der Akutphase im Rahmen der Parkinsonkomplexbehandlung betreut. Für die Aufnahme ist eine Krankenhauseinweisung des Haus- oder Facharztes für gesetzlich Versicherte Voraussetzung. Bei Bedarf erfolgt die nahtlose Weiterversorgung im Rahmen der medizinischen Rehabilitation. Nach dem Erstgespräch und der Anamnese wird mit dem Patienten daran gearbeitet, Beeinträchtigungen im Alltag zu reduzieren. Wissenschaftlich fundierte Behandlungsverfahren ermöglichen es, medikamentös-therapeutische mit nicht-medikamentösen Behandlungskonzepten zu kombinieren.

Zu Letzteren zählen Physio- und Ergotherapie, logopädische Einheiten sowie Sporttherapien. So steigert beispielsweise der moderne Gangtrainer "Lyra" die Chancen Betroffener, ihre Gehfähigkeit zu verbessern. Das Lee-SilvermanVoice-BIG-Treatment® (LSVT-BIG-Therapie) stellt die Verbesserung der Mobilität und Ausdrucksfähigkeit in den Mittelpunkt der Therapie. Die Überwachung und Optimierung von medikamentösen Therapien, Pumpentherapien oder die Einstellung von tiefen Hirnstimulatoren sind Bestandteil der Komplexbehandlung. Um die Behandlungsmöglichkeiten bei Morbus Parkinson zu verbessern, beteiligt sich der Passauer Wolf Bad Gögging an wissenschaftlichen Projekten mit Fokus auf die Zeit nach der Akut- oder Rehabilitationsphase. Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme hat der Passauer Wolf ein virtuelles Trainingsprogramm entwickelt. Parkinson-Patienten können damit Bewegungselemente aus der LSVT-BIG-Therapie unter Anleitung selbstständig am Computer durchführen. In einer veröffentlichten Äquivalenzstudie konnte der positive Effekt des Programms bestätigt werden.