Beschluss
Pferdepension startet neuen Anlauf

Die Geschichte der geplanten Pferdepension in Oberschambach ist lang. Doch nun steht dem Vorhaben nichts mehr im Wege.

08.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:59 Uhr
Roland Kugler
Der Gemeinderat stimmte der Erweiterung einer Pferdepension in Oberschambach zu. −Foto: Roland Kugler

Eine bereits etwas längere Geschichte ist das Vorhaben, in Oberschambach eine Pferdepension zu erweitern. Vor einigen Jahren hatte der damalige Besitzer eine Reithalle gebaut, jedoch ohne vorher die erforderliche Genehmigung des Landratsamtes einzuholen. Um nachträglich die Voraussetzungen für ein Baurecht zu schaffen, wurde der Gemeinderat eingeschaltet. Er sollte den Flächennutzungsplan ändern, und einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan zustimmen.

Der Flächennutzungsplan sieht für das Gebiet, auf dem die Pferdepension liegt, eine landwirtschaftliche Nutzung vor. Da aber durch die Pferdepension keine privilegierte landwirtschaftliche Nutzung gegeben war, musste der Flächennutzungsplan in ein Sondergebiet für Freizeit und Erholung, speziell für Reitsport, geändert werden. Ebenso sollte das Einverständnis für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan gegeben werden. Dieser gibt – auf die Nutzung bezogen – konkrete Bedingungen für ein Bauvorhaben vor.

Der Gemeinderat gab im Dezember 2020 seine Zustimmung für das Vorhaben, jedoch nach kontroversen Diskussionen. Einige Gemeinderäte äußerten ihre Bedenken, weil sie durch eine Zustimmung quasi die Bedingungen schafften, einen Schwarzbau nachträglich zu legalisieren. Anders hätte aber kein Baurecht für die Reithalle geschaffen werden können. Sie hätte wieder abgerissen werden müssen und die Existenz des Besitzers der Pferdepension wäre gefährdet gewesen, sagte Bürgermeister Christian Nerb in der damaligen Sitzung. Der Antragsteller verfolgte die Pläne anschließend jedoch nicht mehr weiter. Auch der Eigentümer der Pferdepension hatte gewechselt. Deshalb ist das Verfahren durch den Gemeinderat im vergangenen Jahr einstimmig wieder eingestellt worden. Der neue Eigentümer will die Pläne jetzt aber weiter verfolgen. In der jüngsten Gemeinderatsitzung wurden die Pläne deshalb erneut vorgestellt. Diese sind fast identisch mit den vorhergehenden, sie sehen nur geringe Änderungen vor.

Auf dem etwa drei Hektar großen Gelände ist die Reithalle vorgesehen, sie ist rund 42 Meter lang, 22 Meter breit und hat eine Firsthöhe von 7,71 Metern. Des Weiteren sind ein Reitplatz im Freien vorgesehen, verschiedene Nebengebäude und die Ställe und Unterstände für die Pferde. Die Pferdepension soll nach der Erweiterung Platz für 30 Pferde bieten. Etwa zwei Hektar von dem Gebiet sind als Koppeln vorgesehen. Das Gelände soll entlang der Begrenzung entsprechend des Grünordnungsplanes bepflanzt und eingegrünt werden. Zusätzlich zu diesen bereits bekannten Plänen sollen nun noch ein Longierzirkel und ein stationäres Mistlager entstehen. Sonst gab es zu den bereits früher vorgestellten Bauvorhaben und der Gesamtsituation keine Änderungen.

Die Gemeinderäte stimmten einstimmig für die Änderung des Grünordnungsplanes und des Flächennutzungsplanes, sowie für den Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes. Des Weiteren schließt die Gemeinde einen städtebaulichen Vertrag, damit nicht sie sondern der Vorhabenträger für die Planungskosten aufkommen muss. Der Erweiterung der Pferdepension in Oberschambach steht jetzt seitens der Gemeinde nichts mehr im Wege. (xku)