Projekte
Prunner wollen Lebensqualität steigern

Auf 26 Seiten haben die Bürger ihre Vorschläge zusammengetragen, wie man die Riedenburger Ortsteile verschönern könnte.

17.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:01 Uhr
Petra Kolbinger
Der Dorfplatz in der Prunner Ortsmitte soll revitalisiert werden und der Maibaum hierhin zurück kehren. −Foto: Petra Kolbinger

„In Prunn lässt es sich gut leben!“ Diese Feststellung trifft der Dorfrat, der für das Anfang 2019 angestoßene Dorferneuerungsverfahren ein 26-seitiges Leitbild erstellt hat. Damit diese Lebensqualität erhalten bleibt und in manchen Bereichen noch erhöht wird, sollen in den nächsten zehn Jahren diverse Projekte in Prunn und den Ortsteilen Nußhausen und Einthal umgesetzt werden.

Einige davon, stellten Mitglieder des Dorfrates und der Dorfbevölkerung am vergangenen Mittwoch vor Ort dem Bauausschuss des Riedenburger Stadtrates vor. Wasser spielt dabei eine zentrale Rolle. Als wolle er dies unterstreichen, öffnete der Himmel alle Schleusen und schickte unablässig Regen. Die engagierten Prunner konnte das nicht abhalten. Schon am Parkplatz beim Kinderspielplatz, wo die Teilnehmer des Rundganges sich trafen, präsentierten sie ihre erste Anregung. Günther Goppold, der spontan in die Rolle des Sprechers des Dorfrates schlüpfte, erläuterte, der Spielplatz werde rege genutzt und sehr geschätzt, allerdings fehle seit Jahren das Element Wasser. Der daran vorbei führende Graben sei seit Jahren trocken gefallen.

Der Altbach in Richtung Spielplatz führt kein Wasser mehr, werde aber im Falle eines Hochwassers dringend als freier Ablauf benötigt. Hier wünscht man sich eine wasserrechtliche Klärung, wie eine dauerhafte Wasserableitung vom Quelltopf in den Altbach sichergestellt werden kann. Ebenso wie die Prunner Quelle, soll der Altbach optisch aufgewertet werden.

Dorfplatz gewünscht

Den Bereich von der Dorflinde und der Prunner Quelle bis zum Parkplatz vor dem Zehentstadel und dem Platz vor dem leer stehenden Pfarrhof, wünschen die Prunner sich als Dorfplatz. Auch der Maibaum soll hierhin zurück kehren. Schon früher sei dieses Areal als Dorfplatz genutzt worden, berichtete Goppold. Der Grund gehöre zwar der Kirche, sei aber stets als öffentliche Fläche wahrgenommen worden. Das alte Schulhaus, neben dem Feuerwehrhaus, wird von den Floriansjüngern als Schulungsraum genutzt, weswegen die Ortsfeuerwehr auch mit ihrem Domizil zurecht käme, war zu erfahren.

Der zentral im Ort gelegene Standort sei sehr geschätzt und soll erhalten bleiben. Neben der Feuerwehr nutzen etliche Vereine und Gruppen das alte Schulhaus. Die Prunner wünschen sich einen Austausch der nicht mehr zeitgemäßen Elektroheizung; zudem müsse das Gebäude gedämmt werden. Würde in diesem Zuge das Dachgeschoss ausgebaut, könnten Dorf- und Landjugend ein eigenes Domizil bekommen und es würde Platz geschaffen für das Archiv des Ortes. „Wir haben in Vorbereitung auf das Dorferneuerungsverfahren viele historische Unterlagen zusammen getragen“, informierte Goppold.

Unbefriedigend sei die Situation der Bushaltestellen – auch in Nußhausen. Für diesen Ortsteil wünscht man sich einen markanter gestalteten Ortseingangsbereich. „Da rauschen die Autos durch und vor der Brücke merken sie, dass da Häuser waren!“, ätzte Goppold. Verkehrsberuhigung war in Nußhausen ein Thema, wie auch in Prunn und vor allem in Einthal. Hier beschäftigt ebenfalls wild abfließendes Wasser nach Starkregenereignissen die Bürger – und ein fehlender Dorfmittelpunkt. „Wir haben hier nur eine riesige, nicht genutzte Asphaltfläche“, machte Goppold im Kurvenbereich deutlich. Eine vorhandene Sitzgruppe soll näher ans Kanalufer rücken.

Erwartungen gedämpft

Goppold wollte das Leitbild nicht als Generalplan verstanden wissen. Die Dorfbewohner würden lieber ein Einzelprojekt nach dem anderen umsetzen. Was letztlich machbar sei, hänge trotzt aller Fördermittel davon ab, was die Stadt sich leisten könne, dämpfte Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) allzu große Erwartungen. Die finanziellen Mittel seien begrenzt. Er forderte eine Prioritätenliste, wie auch Bauamtsleiter Markus Hesse, der anregte, zunächst die ersten drei, eher kurzfristig umsetzbaren Projekte zu planen und zu kalkulieren.

Fazit des dritten Bürgermeisters, Wolfgang Wirth (FW) am Ende des Rundganges: „Wir sollten zu allererst die Bürger vom Hochwasser erlösen."