Tagung
Runder Tisch Migration: Experten kamen in Kelheim zusammen

12.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:06 Uhr
Die Vertreterinnen und Vertreter des Runden Tisches Migration bei der Tagung im Landratsamt Kelheim −Foto: Sonja Endl

Der Runde Tisch Migration ist im Landratsamt Kelheim nach langer Pandemie-Pause zusammengekommen. Künftig soll das Expertengremium zweimal im Jahr tagen.

Im Landkreis Kelheim leben rund 124000 Menschen. 15 Prozent davon sind im Besitz einer ausländischen Staatsbürgerschaft. Diese Personen haben im Alltag oftmals mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen, beispielsweise bei der Suche nach Wohnraum oder bei Bildungs- und Gesundheitsthemen. Aus diesem Grund gibt es seit vielen Jahren einen Runden Tisch Migration, der Vertreter aus verschiedenen Fachgremien und -behörden zusammen an einem Tisch bringen soll. Der Runde Tisch hatte pandemiebedingt pausiert und ist am 20. April nun wieder gestartet.

Viel passiert im Kreis Kelheim seit letztem Runden Tisch

Seit dem letzten Runden Tisch ist viel passiert. „Nicht nur Personen aus der Ukraine sind in den vergangenen Jahren in den Landkreis Kelheim gekommen“, sagt Integrationslotsin, Veronika Pollinger. „So individuell die Menschen sind, so individuell sind auch Ihre Probleme und Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert werden. Wir wollen den Bedarf früh erkennen und unterstützen, wo es möglich ist.“

Philip Anderson, Migrationsforscher an der OTH Regensburg, eröffnete im April die Runde mit einem Vortrag zum Thema „Integrationsprozesse von Geflüchteten“. Stefan Killian von der Caritas Kelheim legte die aktuellsten Beratungszahlen offen, die deutlich zeigen, wie hoch der Unterstützungsbedarf von Geflüchteten und Migranten im Landkreis Kelheim aktuell ist. Manfred Neumann vom Staatlichen Beruflichen Schulzentrum in Kelheim gab einen Überblick über die verschiedenen Beschulungsangebote für junge berufsschulpflichtige Migrantinnen und Migranten zwischen 16 und 21 Jahren.

Ehrenamtliche sind wichtige Säulen

Das Format bietet Interessierten die Möglichkeit zur Netzwerkpflege und ermöglicht den direkt Austausch unter Fachleuten zu aktuellen Themen. Ehrenamtliche, die meist in Helferkreisen organisiert sind bilden eine der wichtigsten Säulen für die Integration vor Ort. Christina Kranz-Kohl präsentierte den Gästen am Beispiel des Asylhelferkreises Abensberg, wie Geflüchtete und Migranten direkt in den Kommunen unterstützt werden können.

Der Runde Tisch soll künftig zweimal jährlich im Landratsamt Kelheim stattfinden. Neben dem Runden Tisch Migration werden zwei neue Arbeitsgruppen gegründet. Die Arbeitsgruppe „Leben und Kultur“ und die Arbeitsgruppe „Schule und Bildung“. Die Organisation obliegt der Stabstelle Zentrum für Chancengleichheit im Landratsamt Kelheim.