Natur
Schutz der Wiesenbrüter in der Laberaue

16.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:01 Uhr
Langquaids Bürgermeister Herbert Blascheck (von links), Bürgermeisterin Birgit Steinsdorfer (Rohr), Projektkoordinatorin Lucia Gruber und Bürgermeisterin Ida Hirthammer (Herrngiersdorf) vor einem der Hinweisschilder im Labertal. −Foto: Lucia Gruber

Wer öfter in der Laberaue zwischen Laaberberg und Niederleierndorf unterwegs ist, hat sicherlich bemerkt, dass neue Schilder aufgestellt wurden.

Die Schilder zeigen einen Kiebitz, stellvertretend für die bodenbrütenden Vogelarten im Labertal, und weisen mit Text und Piktogrammen auf Verhaltensregeln in Wiesenbrütergebieten hin, teilt Lucia Gruber vom Landschaftspflegeverband VöF mit.

Wichtig sei vor allem, auf den Wegen zu bleiben, Hunde anzuleinen und sich ruhig zu verhalten. Die seltengewordenen Vögel seien sehr empfindlich gegenüber Störungen. Besonders Hunde, die über die Wiese laufen, können Nester aufstöbern und dazu beitragen, dass ein Gelege verlassen und nicht mehr weiter bebrütet wird.

Die Tafeln geben auch Auskunft darüber, wenn ein Weg in einer Sackgasse endet und man am Ende umdrehen muss oder ob ein Weg gesperrt sei. Wegsperrungen gebe es nur wenige. Sie sollen die sensibelsten Bereiche der Laberaue wie das Niedermoor in Niederleierndorf oder die neuangelegte Wassermulde für Wiesenbrüter bei Langquaid vor zu vielen Besuchern schützen.

Die Beschilderung wurde im Rahmen des Labertal-Projekts 2030 aufgestellt. Entworfen wurden die Schilder vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF in enger Zusammenarbeit mit der Unteren und Höheren Naturschutzbehörde. Aufgestellt wurden sie von den Arbeitern der Bauhöfe der drei Partnergemeinden Rohr, Herrngiersdorf und Langquaid.

Die Bürgermeisterinnen Birgit Steinsdorfer und Ida Hirthammer sowie Bürgermeister Herbert Blascheck unterstützen die besucherlenkende Beschilderung gerne. Alle drei sind sich einig, dass es wichtig ist, dass die Bürger Naherholungsbereiche nutzen können, jedoch müsse das im Einklang mit der Natur geschehen.

Projektkoordinatorin Lucia Gruber erklärte: „Das Tal der Großen Laber hat viele Funktionen: Es ist landwirtschaftliche Nutzfläche, Erholungsraum, aber auch schützenswerter Lebensraum für seltengewordene Tier- und Pflanzenarten. Die Beschilderung soll daran erinnern, dass wir Menschen den Lebensraum respektieren und bewahren müssen.“

Der Kiebitz ist einer der wiesenbrütenden Vögel, die im Labertal noch vorkommen. Jedoch steht auch er heute auf der Roten Liste. Genauso wie der Große Brachvogel, die Bekassine und der Wachtelkönig, die als Wiesenbrüter zu den gefährdensten Vogelarten in Deutschland gehören.