Idee für den ÖPNV
Seilbahn Kelheim-Saal: Startschuss für Machbarkeitsstudie ist gefallen

30.05.2023 | Stand 14.09.2023, 23:53 Uhr
Unser Symbolfoto zeigt die Seilbahn in Koblenz am Rhein. −Foto: Symbolbild: Thomas Frey/dpa

Die angedachte Seilbahn zwischen Kelheim und dem Bahnhof Saal a.d. Donau hat eine erste Hürde genommen: Den Förderbescheid über 107 250 Euro zur Finanzierung einer Machbarkeitsstudie hat Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) am Dienstag im Kelheimer Landratsamt an Landrat Martin Neumeyer (CSU) übergeben.



Das Projekt läuft unter der Bezeichnung „Smart Urban Connection“ und soll eine Verbindung zwischen dem Wöhrdplatz in Kelheim und dem Saaler Bahnhof herstellen. Die Gesamtkosten der Studie werden auf rund 165 000 Euro geschätzt. Rund 58 000 Euro entfallen auf die Kommunen Kelheim und Saal, die sich die Kosten im Verhältnis 70:30 teilen. Die Studie sol laut Neumeyer bis zu den Sommerferien bundesweit ausgeschrieben werden. Die Ergebnisse erwartet er im März oder April 2024.



Wäre eine Seilbahn zwischen Kelheim und Saal wirtschaftlich?

„Die Studie soll beleuchten, ob eine urbane Seilbahn eine technisch, wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Ergänzung des Öffentlichen Personennahverkehrs sein kann“, sagt Bernreiter.

Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger (CSU) bewarb die Seilbahn als Ergänzung des ÖPNV im ländlichen Raum. Dort würden die Menschen bisher kaum vom Deutschlandticket profitieren. Die Seilbahn könne als „Missing Link“ zwischen dem Saaler Bahnhof und den verschiedenen Mobilitätsformen in Kelheim – Bus, Rufbus Kexi, Fahrrad – fungieren.

Seilbahn könnte Saal aufwerten

Saals Bürgermeister Christian Nerb (FW) hofft auf einen positiven Ausgang der Studie. Saal könne davon möglicherweise noch mehr profitieren als Kelheim.Unter anderem würde ein sogenannter höhenfreier Bahnübergang, also eine Überführung, vom Bahnhof zum geplanten Gewerbegebiet Auf dem Gries gebaut werden. Dort würden an der Seilbahn-Talstation dringend benötigte Parkplätze entstehen. „Ich freue mich auf die erste Fahrt mit der Seilbahn“, sagte Nerb.

Der Ausgang der Studie ist noch offen. Auch bei einem negativen Ergebnis könnten allerdings Erkenntnisse gewonnen werden, die über den Landkreis Kelheim hinaus relevant sein könnten, sagten die anwesenden Politiker.

Seilbahn als klimafreundliche Alternative beworben

Neumeyer ging auf die Kritik an der Seilbahn ein. Man müsse bedenken, dass sie im CO2-Vergleich „unschlagbar“ sei und dass die Idee eines Bahnhofes für Kelheim wegen planerischer Hürden und hoher Kosten längst vom Tisch sei. Laut Verkehrsministerium kann eine urbane Seilbahn unter bestimmten Voraussetzungen eine umwelt- und klimafreundliche Ergänzung des ÖPNV darstellen und ist vergleichsweise schnell realisierbar.

− et