Der Wettergott hat es diesen Sonntag gar nicht gut mit den Neustädtern gemeint. Anstatt für den Herbstmarkt einen schönen Spätsommertag zu bescheren, hatte er fast nur Regen und kalten Wind im Programm. Trotzdem ließen es sich einige Hartgesottene nicht nehmen und drehten eine Runde durch die Innenstadt.Wobei das wichtigste Accessoire bei allen ein Regenschirm war.
Von den Veranstaltern war der Herbstmarkt unter das Motto „Retten, Helfen, Bergen, Pflegen“ gestellt worden. Die zumeist ehrenamtlich tätigen Hilfskräfte freuten sich darüber, ihre Organisationen vorstellen zu können.
Die vielen Fahrzeuge der Feuerwehr beeindruckten gleich am Eingang des Herbstmarktes. Hier hatten sich auch ein paa kleine und große Fans versammelt und ließen sich einiges erklären. „Wir haben viel vorbereitet“, gab Veronika Attenberger Auskunft. Sobald es trockener werde, sei auch eine Brandsimulation geplant. Ben (9) und Mama Sonja schauten sich schon mal das „Innenleben“ eines Löschfahrzeugs an.
„Wir haben unsere Einsätze ja meistens bei schlechtem Wetter“, meinte der Pressesprecher vom THW Ortsverband Kelheim, Andreas Groß, schmunzelnd. Das THW war witterungsbedingt anstatt mit 13 Personen nur mit sechs Leuten vor Ort. Einige der geplanten Aktionen, wie beispielsweise „Kisten stapeln“ seien einfach nicht durchführbar bei Wind und Regen, gab Groß Auskunft. Trotzdem freute er sich mit seinem Team darüber, in Neustadt Präsenz zeigen zu dürfen. „Viele kennen das THW nicht genau und wissen auch nicht, dass wir in Kelheim sind“, sind Groß Erfahrungen.
Wie die anderen Hilfsorganisationen auch, sei das THW immer auf der Suche nach Nachwuchs und dafür eigne sich so ein Herbstmarkt wie in Neustadt sehr gut. Bereits mit sechs Jahren könne man als Mini-THWler anfangen.
Dafür ist der kleine Theo (3) noch zu jung, ein Lineal nahm er aber begeistert vom THW entgegen. Zuvor hat er mit Papa Tobias schon den Zuckerl-Stand geplündert und sich für schön heiße Vanillemandeln entschieden.
Und auch das Mittagessen bringen die Zwei mit nach Hause. „Wir sind richtige Fischfans und nehmen uns nachher – vom besten Fischstand der Gegend – noch drei Steckerlfische mit“, erzählten beide strahlend. Und der Fischverkäufer von „Adams Fischbude“ freute sich sehr über die treue Stammkundschaft sowie das große Lob.
Petra Rödls „Zuckerstand“ fand zum Glück auch ein paar treue Fans. Michael Schultes kam eigens wegen der leckeren Schoko-Fruchtspieße gemeinsam mit seinen Enkeltöchtern. „Die Schokospieße sind das Beste vom ganzen Herbstmarkt – da macht uns auch der Regen nichts“, meinte der Senior und bestellte eifrig die unterschiedlichsten Varianten. Ganz happy war der kleine Leo (3) aus Biburg. Runde um Runde fuhr er auf dem kleinen Kinderkarussell und kam aus dem Strahlen gar nicht mehr raus. Zum Glück hatte der Papa gleich mit einer ganzen Hand voll Fahr-Chips vorgesorgt. „Was soll man denn sonst machen bei dem Wetter? Hier ist wenigstens was los“, meinten Leos Eltern. So sahen es auch Annelie und Birgit Gantz aus Kelheim. „Man muss es einfach unterstützen, wenn irgendwo was los ist“, meinten die Schwestern. Besonders Gefallen fanden sie am Glücksstand des BRK Neustadt, der von der Jugendgruppe geführt wurde. Ganz lässig nahmen auch vier Kurgäste aus Oberfranken das schlechtere Wetter. „Wir sind zu Fuß von Gögging hergegangen und lassen das Wochenende ausklingen“, sagten sie lachend. Besonders Hündin Priscilla habe das gefallen.
Regenschirme waren wichtig: Michael Schultes kauft mit seinen beiden Enkelinnen bei Petra Rödl Schoko-Frucht-Spieße – für die Drei „das Beste“ vom Herbstmarkt.
Ihm war das Wetter einerlei: Leo (3) genießt die Fahrt auf dem Karussel-Traktor.
Annelie und Birgit Gantz kauzften Lose bei Sophie Gaillinger von der BRK-Jugend: „Man muss es einfach unterstützen, wenn irgendwo was los ist.“
Der große Fuhrpark der Feuerwehr Neustadt prägte die Optik des Herbstmarktes. Doch die Zahl der Schaulustigen war eher gering.
