Gemeinderat
Sperrung von Feldwegen wurde abgelehnt

Die Saaler Räte um Bürgermeister Nerb standen vor einer heftigen Diskussion, die die CSU-Fraktion ausgelöst hatte.

11.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:05 Uhr
Roland Kugler
Einige Verkehrsschilder sind verblichen. Sie sollen erneuert werden, an besonders problematischen Stellen sollen zusätzliche aufgestellt werden. −Foto: Roland Kugler

Die CSU-Fraktion im Saaler Gemeinderat stellte in der jüngsten Sitzung den Antrag, alle Feld-, Wald- und Flurwege im Gemeindegebiet von Saal für den öffentlichen Verkehr sperren zu lassen. Er wurde nach kontroverser Diskussion abgelehnt, einem Kompromiss als Ersatz wurde zugestimmt. „Wir wollen keine Jogger, Spaziergänger oder Wanderer vertreiben. Aber Freizeitsuchende blockieren mit ihren Fahrzeugen immer wieder Feld- und Waldwege und behindern Landwirte bei ihrer Arbeit. Ich bin von Mitgliedern der Jagdgenossenschaften und von Landwirten angesprochen worden, etwas dagegen zu unternehmen und das zu verhindern“ stellte Gemeinderat Bernd Schmid den Antrag vor. Besonders auf den Wegen bei Mitterfecking, Seilbach, Reissing und Saal gebe es immer öfter Probleme. Deshalb will die CSU, dass dort entsprechende Schilder aufgestellt werden.

Parkende Autos würden nicht nur Jäger und Landwirte bei ihrer Arbeit behindern, es würden auch Seitenstreifen von Wegen und beim Wenden Wiesen beschädigt werden, sagte Schmid. An manchen Wegen bei diesen Ortschaften gibt es bereits Verkehrszeichen, die die Einfahrt verbieten. Einige davon sind jedoch sehr verblichen, sie sollten laut dem Antrag erneuert werden, und zusätzliche Schilder sollten neu aufgestellt werden. Den meisten ging es jedoch zu weit, dass alle Wege gesperrt werden sollten. Sie monierten zu hohe Kosten für die vielen Schilder. Und sie bezweifelten auch, dass dadurch ausgesprochene Verbote auch befolgt werden würden. „Wenn jemand will, dann wird er immer eine Möglichkeit finden, in einen Weg hineinzufahren. Es sind einfach zu viele Wege und Zufahrten“ sagt Mario Kasper. „Wenn einem eine private Einfahrt zugeparkt wird, ärgert man sich doch auch. Wir sollten zumindest bei den Wegen, die schon gesperrt sind, auf allen Zufahrten Schilder aufstellen, damit die Leute keine Ausrede mehr haben, dass auf dieser Seite ja kein Schild stand“ sagte Matthias Rieger.

„Es ist wirklich nicht lustig, wenn man in den Wald will zum Arbeiten und nicht mehr hinein oder heraus kommt. Und oft werden Autos auch so auf den Wegen geparkt, dass man mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen nicht mehr an ihnen vorbeifahren kann“ sagt Josef Marxreiter. Ihm sei das selbst schon oft passiert. Bürgermeister Christian Nerb riet, in solchen Fällen die Fahrzeuge zu fotografieren und es an die Polizei zu schicken. Er unterstützte den Antrag, zweifelte jedoch auch, dass sich alle an entsprechende Schilder halten würden. Die Mehrheit lehnte den Antrag jedoch mit dreizehn zu fünf Stimmen ab. Einige Räte schlugen stattdessen vor, an den problematischsten Stellen Verbotsschilder aufzustellen. „Wir sollten die Schwerpunkte definieren, und dort anfangen“ sagte Josef Rummel. „Wir sollten nicht alle Wege sperren. Aber wir sollten herausfinden, wo es besonders oft Probleme gibt, und an diesen Hotspots entsprechende Verkehrszeichen aufstellen“ sagte Robert Fuchs. Diesem Vorschlag stimmten schließlich alle Räte zu. „Wir werden von der Gemeindeverwaltung beobachten, wo es besonders oft Probleme gibt. Dort werden wir dann zusätzliche Schilder aufstellen“ sagte Bürgermeister Nerb. (xku)