MZ-Serie
Tipp zur Vogelbeobachtung: Braunkehlchen

Wer spitzt denn da aus dem knallgelben Rapsfeld? Wenn Sie Glück haben, ist es das seltene Braunkehlchen

06.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:22 Uhr
Dieses Braunkehlchen-Weibchen ist schon in Paarungsstimmung. −Foto: Dr. John Mihopulos

Ende April, Anfang Mai kommen die Braunkehlchen aus ihrem Winterquartier südlich der Sahara zurück. Es schätzt feuchte Wiesen und Weiden als „Bauplatz“ für sein Nest – aber auch in Rapsfeldern lässt es sich beispielsweise nieder. Deshalb rät Vogel-Experte John Mihopulos: „Schauen Sie beim Spaziergang auf die Spitzen der Blüten, wenn Sie an einem Rapsfeld vorbeilaufen oder radeln. Mit ein bisschen Geduld und Glück sehen Sie, wie die Vögel vom Boden hochkommen und Ausschau halten auf den Spitzen!“

Wie so viele Vogelarten, die in offener Kulturlandschaft brüten, sinken auch beim Braunkehlchen die Bestände drastisch: Bei der Kartierung von Wiesenbrüter-Gebieten in Bayern hat ihre Zahl zwischen 2006 und 2014/2015 um über 20 Prozent abgenommen, berichtet das Landesamt für Umwelt. Im Freistaat steht der Vogel daher auf der Roten Liste, als „vom Aussterben bedroht“. Verluste erleidet die Art auch auf ihrer weiten „Flugreise“. Zu der bricht das Braunkehlchen bereits früh wieder auf: etwa Anfang September.

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Dr. John Mihopulos ist begeisterter Natur-Beobachter und -Fotograf. Bei vielen Foto-Streifzügen im Raum Regensburg und Kelheim hat er sich das Wissen angeeignet, wann und wo sich welche Vogelarten gut beobachten lassen – ohne die Tiere zu stören oder gar zu vertreiben. Für die Mittelbayerische öffnet Mihopulos zwei Mal im Monat seine Foto-Schatztruhe. Gemeinsam geben wir aktuelle Tipps zur Vogelbeobachtung.