Jagd
Vandalen haben die Jäger im Visier

Weitere drei Hochsitze sind umgeworfen worden. Am Osterwochenende waren es zehn.

25.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:26 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Drei Hochsitze von Jagdpächter Josef Ranftl sind am Wochenende von unbekannten Tätern umgeworfen worden. −Foto: Gabi Hueber-Lutz

Am Wochenende sind weitere drei Hochsitze im Bereich Oberndorf blinder Zerstörungswut zum Opfer gefallen. Erst am Osterwochenende waren in verschiedenen Jagdrevieren insgesamt zehn davon umgeworfen und beschädigt worden, einer war sogar mit Stacheldraht umwickelt worden. Nun hat es erneut das Revier von Jagdpächter Josef Ranftl erwischt. „Das muss von Freitag auf Samstag gewesen sein“, rekonstruiert er die Tatzeit. Er sei fast jeden Tag in seinem Revier unterwegs, erzählt der Jäger und begutachtet den Schaden. Bei den zerstörten Hochsitzen handelt es sich um einfache Exemplare, keine geschlossenen Kanzeln. Sie waren jeweils mit Stangen abgestützt. Nun liegen sie auf dem Waldboden. Ranftl ist wütend: „Das ist blinder Vandalismus“, sagt er. Er ist sich ziemlich sicher, dass sich die Aktion nicht gegen ihn, sondern gezielt gegen das Jagdwesen an sich richtet. Die Randalierer seien offensichtlich der Meinung, dass sie mit der Zerstörung der Hochsitze einen Beitrag zum Tierschutz leisten, glaubt er. Dabei gebe es genaue Regelungen. Der Staat schreibe den Jägern genau vor, wie viele Rehe sie zu schießen hätten. Sind zu viele in einem Waldgebiet beheimatet, geht das durch den Verbiss, den sie an jungen Bäumen verursachen, zu Lasten des Waldbaus. Auch der Bestand an Wildsauen solle so gering wie möglich gehalten werden. Der Grund ist die Afrikanische Schweinepest, die über die Wildsauen auf die Haustiere übergreifen könnte.

Die Polizei hat den Schaden bereits aufgenommen. Ranftl hofft, dass irgendjemand etwas beobachtet hat. Wegen der Pandemie seien derzeit sehr viele Menschen in den Wäldern unterwegs. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Kelheim unter Telefon (0 94 41) 5 04 20 zu melden. (lhl)