Ratssitzung
Nebel im neuen Schlauchturm

Im betongrauen Turm sollen die Brandler Atemschutzträger üben können. Dazu braucht es aber noch Fenster und Tür.

08.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:13 Uhr
Renate Beck
Der Übungsturm könnte künftig für eine Ausbildung der Atemschutzträger vor Ort genutzt werden. −Foto: Renate Beck

Werden im oberen Bereich des grauen Schlauchturms nachträglich Fenster und Türen eingebaut? Diese beiden Gewerke stehen unter Anderem auf der Beschaffungsliste der Feuerwehr Ihrlerstein. Bereits im Vorfeld wurde diese Liste in einer Fraktionssitzung gemeinsam mit der Liste von Sausthal durchgesprochen.

Nun standen beide auf der Tagesordnung der von 2. Bürgermeisterin Gabi Schmid (FW) geleiteten Gemeinderatssitzung. Sie vertrat an diesem Abend zum erstem Mal den urlaubenden 1. Bürgermeister Thomas Krebs (SPD).

Bei den erwähnten Fenster und der Türen handelt es sich um nachträgliche Einbauten an diesem auch als Übungsturm genutzten Gebäudeteil. Ihre Kostenhöhe ist mit 5000 Euro gelistet.

Durch diesen Einbau könne in einem geschlossenen Raum beständiger Nebel erzeugt werden, den die Atemschutzträger zu Übungsstunden vor Ort nutzen. Gemeinderätin Ilona Grabinger-Lache erinnerte die Anwesenden daran, dass auch in der Atemschutzübungsanlage Neustadt geübt werde. „Und ich frage mich, warum das nach so langer Planung des Feuerwehrhauses nicht gleich mit aufgenommen wurde“, kritisierte die seit 2020 amtierende CSU-Rätin. Ferner äußerte sie auch Bedenken, dass bei den Übungen durch das Aufhebeln der Tür diese gleich wieder beschädigt und ersetzt werden müsste.

Zur Abklärung der Fragen erhielt der im Zuschauerraum sitzende Feuerwehr-Kommandant Lars Steger das Wort: „Wenn die Türen dafür ausgelegt werden, dann ist das ok.“ Kaputt ginge sie dann nicht. Bereits bei der Planung des neuen Feuerwehrhaus sei dieser Punkt angesprochen, aber nicht umgesetzt worden. David Wierzioch (FW) findet die Anschaffung für die Ausbildung der Feuerwehr wichtig. „Neustadt ist nur ein Teil der Übung. Die restliche Ausbildung findet vor Ort statt“ resümierte Michael Einzinger (CSU). Eine Türe sei sinnvoll, um am Objekt zu üben. Häuserabrisse zum Üben seinen eher die Ausnahme. Barbara Müller (SPD) schlug vor, erst einmal einen Kostenvoranschlag für die Fenster und Türen anzufordern und dann das Thema erneut zu besprechen. Diesem Vorschlag stimmte das Gremium geschlossen zu. Alle anderen aufgeführten Posten der Beschaffungsliste der beiden Feuerwehren wurden genehmigt.

Wie wichtig die Einrichtung Feuerwehr ist, zeigte sich jüngst beim Großbrand in Ihrlerstein. 2. Bürgermeisterin Gabi Schmid (FW) dankte den Einsatzkräften der Feuerwehr für ihren Einsatz beim Haus der Familie Fochler.

In einer gemeinsame Sitzung zwischen den Trägern der Kindertageseinrichtungen und der Gemeinde Ihrlerstein wurde angeregt, die Elternbeiträge für den Kindergartenbesuch in den Ihrlersteiner Kindergärten anzupassen. Da der Freistaat Bayern die Familien bei den Kindergartenbeiträgen mit 100 Euro je Monat entlastet, deckelte der Zuschuss den Elternbeitrag. Die Kinderbetreuung war somit beitragsfrei. Im September fällt nun ein nach Buchungsdauer gestaffelter Elternbeitrag von 10 bis 50 Euro an. Nachdem der Gemeinderat nun die Zustimmung erteilte, werden die Eltern schriftlich darüber informiert.

Ohne Beschluss, aber mit einem allgemein positiven Echo blieb der Vorschlag der CSU-Fraktion, für die ukrainischen Flüchtlinge mit zum Beispiel gespendeten Sitzungsgeldern eine Veranstaltung zum Kennenlernen auszurichten.

Elf Personen sind derzeit im Naturfreundehaus untergebracht. Insgesamt 30 Personen hätten dort Platz. Dank ehrenamtlichen Fahrern sind sie in diesem idyllisch gelegenen Haus in Sausthal mobil. Zusätzlich sind in der Gemeinde zwei private Wohnungen belegt. Zur Frage, ob auch in der Jugendherberge eine Belegung möglich ist, antwortete Gabi Schmid: “Ja, aber das dauert. Die Küche ist ausgebaut und die Zimmer sind nahezu leer.“

Krankheitsbedingt konnte Kämmerer Frank Fiebig den Sachvortrag zum angekündigten „Haushalt 2022“ nicht halten. Im Finanzausschuss wurde er bereits beraten. Das Gremium einigte sich darauf, diesen Tagesordnungspunkt auf die nächste Sitzung zu verschieben.