Auszeichnung
Langquaid hat innovatives Konzept

Projekte, die im Sinne der ansässigen Gewerbetreibenden stehen, zeichnete die IHK mit dem Kommunalentwicklungs-Award aus.

02.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:42 Uhr
Der Marktplatz von Langquaid mit der Pfarrkirche wurde wieder attraktiv. −Foto: Heike Krieger-Heindl

Eine hohe Lebens- sowie Arbeitsqualität und ein attraktiver Wirtschaftsstandort sind Eigenschaften, die Kommunen gerne zu den ihren zählen. Doch damit diese von der Soll- auf die Haben-Seite gebucht werden können, braucht es „innovative Konzepte und eine aktive Kommunalentwicklung mit Blick auf zukünftige Trends und Herausforderungen“, betont Michael Matt, Präsident der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim. Jene Ideen und Projekte, die auch im Sinne der ansässigen Gewerbetreibenden stehen, zeichnete die IHK heute erstmalig mit dem Kommunalentwicklungs-Award aus, berichtet ein Sprecher der IHK Regensburg Kelheim.

Innenstädte sind prägend für eine Region. Sie sind entscheidende Identifikationskerne, um sowohl als Wirtschaftsstandort wie auch als Arbeits- und Wohnort attraktiv zu bleiben. „Gute Rahmenbedingungen locken und halten Unternehmen und damit auch deren Fachkräfte. Diese werden zu Bewohnern der Region und steigern wiederum deren Kaufkraft und Wohlstand“, schildert Matt die Synergieeffekte zwischen Wirtschaft und Kommune. Jahrzehntelang hätten die Kommunen von einem starken und frequenzbringenden Einzelhandel in den Ortskernen profitiert. Doch nicht zuletzt die Coronakrise erhöhte den Druck auf Innenstädte, Ortszentren und die dort ansässigen Unternehmen. Bereits vor der Pandemie nahmen Kundenfrequenzen ab, während die Umsatzanteile des Onlinehandels stiegen. „Es ist höchste Zeit, für ihre Unterstützung zu sorgen und langfristige Strategien für die Zukunft der Innenstädte zu entwickeln“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes. Gemeinsam mit einer Jury aus Fachexperten kürte die IHK die vielversprechendsten Konzepte regionaler Kommunen, die genau dort ansetzen. Zur Bewerbung konnten Projekte eingereicht werden, die entweder bereits umgesetzt wurden oder sich noch in der Realisierung befinden.

In der Kategorie der Kommunen mit mehr als 5000 Einwohnern konnte sich der Markt Langquaid durchsetzen. Bürgermeister Herbert Blascheck wirkt seit fast zwei Jahrzehnten dem Leerstand aufgrund unattraktiver Bausubstanz entgegen. Mithilfe des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ konnte ein Projektmanagement ins Leben gerufen werden, das als Anlaufstelle für Bürger dient sowie Leerstands-Management und Stadtmarketing betreibt. Gemeinsam mit den Immobilienbesitzern konnte Langquaid ein umfassendes Revitalisierungsprogramm umsetzen. Zentrale Gebäude im Ortskern wurden saniert und werden inzwischen neu genutzt – für Wohnen, Handel, Hotellerie, Gastronomie und als Therapiezentrum. Unternehmen fanden zurück in die Innenstadt, gleichzeitig entwickelte das Stadtmarketing die Dachmarke „Lebenswert-Liebenswert-Langquaid“. „Erfolgreiche Kommunalentwicklung gelingt nur im Zusammenspiel unterschiedlicher Bereiche und Akteure“, resümierte IHK-Präsident Matt.