Natur-Serie
„Auch wir sind Kelheim“: Streifenfarn

In seinen Wedeln hütet der Streifenfarn schon die nächste Generation. Die taucht aber erst mal ins Verborgene ab.

03.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:21 Uhr
Aus den Farnwäldern der Steinkohlezeit wurden „Zwergenleitern“ am Waldboden. −Foto: Michael Seidl

Was sich hier wie eine kleine Zwergenleiter aus dem Schlafmoos-Polster immergrün in unseren Winterwäldern reckt, sind die kleinen Fiederblätter des Braunstieligen Streifenfarns. Bei genauem Hinsehen kann man auf ihrer Unterseite die braunen Sporenbehälter entdecken, in denen schon die nächste Generation schlummert: Wie auch Pilze und Moose bilden Farne Sporen. Trifft so eine Spore auf geeigneten Untergrund, geht es weiter mit dem Streifenfarn. Nur nicht als Streifenfarn, sondern als ein unscheinbarer grüner Zellhaufen, als meist übersehener „Vorkeim“. Das ist ein Zwitter-Wesen; es übernimmt ganz im Geheimen die Aufgabe der geschlechtlichen Fortpflanzung, mit Ei- und Spermazellen. Erst durch diese entsteht wieder ein Farn, so wie wir ihn kennen. Diese Methode ließ in der Karbonzeit vor über 300 Millionen Jahren ganze Steinkohle-Farnwälder entstehen. Die sind bei uns passé. Aber von der Erdoberfläche verschwunden sind die Farne noch lange nicht. Allein 905 bekannte Arten an Streifenfarnen zählt man weltweit! Und andere Farn-Gattungen wachsen bis heute so stattlich wie „echte“ Bäume.

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