Klinikum Nürnberg
Beßler rückt als erste Frau in den Vorstand auf

26.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:30 Uhr
Oberbürgermeister Marcus König mit Sabine Beßler, der künftigen Vorständin des Klinikums Nürnberg. −Foto: Sabine Stoll / Klinikum Nürnberg.

Frauen werden nicht nur Königinnen und Kanzlerinnen. Auch als Chefinnen sind Frauen heute immer mehr gefragt. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus bemerkenswert, dass das Nürnberger Klinikum in seiner 125-jährigen Geschichte noch keine Frau an der absoluten Spitze gehabt hat.

Seit Gottlieb Merkel aus der Gründerzeit im September 1897 haben nur die Herren der Schöpfung die Geschicke des städtischen Krankenhauses geleitet. Oberbürgermeister Marcus König (CSU) hat diese historische Kuriosität nun mit der Berufung von Sabine Beßler in den Vorstand pünktlich zum runden Geburtstag korrigiert.

Schuh geht in Ruhestand

Die 53-jährige Juristin soll im Januar 2024 in den erlauchten Kreis des Vorstandes des Klinikums Nürnberg aufsteigen und dort den riesigen Bereich der Personalverwaltung hauptsächlich verantworten. Das hat der Verwaltungsrat des Klinikums Nürnberg unter Vorsitz von Oberbürgermeister König in seiner jüngsten Sitzung entschieden.

Die Personalentscheidung ist nötig geworden, weil sich Peter Schuh am 31. Dezember 2023 nach mehr als sechs Jahren im Vorstand in den Ruhestand verabschieden wird.

Oberbürgermeister König hat den einstimmigen Beschluss des Verwaltungsrats ausdrücklich begrüßt. „Mit Sabine Beßler haben wir die ideale Nachfolgerin von Vorstand Peter Schuh gefunden“, hat sich König nach dem Votum für die neue Vorständin gefreut und darauf verwiesen, dass Beßler bereits seit Jahren den Stab des Klinikvorstandes erfolgreich geführt habe. Laut König kenne die Juristin das Klinikum Nürnberg daher praktischerweise bereits „aus dem Effeff“. In den letzten Jahren habe Beßler wichtige Weichenstellungen angeschoben und eng begleitet.

„Es steht zum ersten Mal in der Geschichte des Klinikums eine Frau mit an der Spitze. Auch das ist ein Grund zur Freude. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit in ihrer neuen Funktion mit ihr“, hat König die eigene Personalentscheidung für eine weibliche Führungsfigur gelobt.

Vorstandsvorsitzender soll weiterhin Professor Achim Jockwig bleiben. Der 1964 geborene Mediziner hat erst vor fünf Jahren den Vorstandsposten von Alfred Estelmann übernommen. „Sehr gerne stelle ich mich der Herausforderung, eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Deutschland in eine gute Zukunft zu führen, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den vielen Beschäftigten, die oft unter schwierigen Bedingungen Tag für Tag ihr Bestes zum Wohle der Patienten geben“, sagte Jockwig seinerzeit beim Amtsantritt.

7000 Beschäftigte

Derzeit plant Jockwig den rund 150 Millionen Euro teuren Neubau des Kinderkrankenhauses mit Geburtshilfe, der schon in vier Jahren auf dem Südgelände des Klinikums eröffnet werden soll. Das städtische Krankenhaus gilt mit seinen rund 7000 Beschäftigten als einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Mit seinen rund 2200 Betten an zwei Standorten im Norden und Süden werden derzeit jährlich etwa 100000 stationäre und rund 170000 ambulante Patienten medizinisch versorgt.