125. Geburtstag
Nürnberger Klinikum feiert Mega-Jubiläum

Nach den großen Corona-Belastungen freut sich das Nürnberger Klinikum jetzt besonders auf das Fest zum 125. Geburtstag.

10.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:28 Uhr
Das Klinikum Nürnberg wird 125 Jahre alt: Bettina Schmitkunz, pflegerische Stationsleitung, Peter Schuh, Vorstand Personal und Patientenversorgung, Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender, und Christian Falk, Pflegepädagoge, (v.l.) freuen sich auf den Geburtstag. −Foto: Giulia Iannicelli/Klinikum Nürnberg

Im Alter wird man bekanntlich nicht nur weise. Mit den zunehmenden Jahren sollte man auch die Feste feiern, wie sie fallen. Beides hat sich wohl das Nürnberger Klinikum zu Herzen genommen und plant, den anstehenden 125. Geburtstag mit einem wahren Festreigen zu zelebrieren.

Nach dem Abklingen der Pandemie scheint das Jubiläum gerade recht zu kommen, um die vielen Ärzte, Pfleger und Mitarbeiter nach der Dauerbelastung auf andere Gedanken bringen zu können. Über 5000 Corona-Patienten sind im Klinikum Nürnberg bislang behandelt worden. Davon mehr als 800 auf den Intensivstationen.

Von einer „nie dagewesenen Herausforderung“ hat Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums, bei der Vorstellung des Festprogramms im Hinblick auf die Pandemie gesprochen. Die zusätzlichen Belastungen hätte das Klinikum „seht gut“ bestanden, attestierte Jockwig. Vor 125 Jahren gegründet, habe sich das Städtische Krankenhaus mittlerweile zu einem der größten kommunalen Krankenhäuser in der ganzen Republik entwickelt. „An zwei Standorten in Nürnberg und in unseren beiden Kliniken im Nürnberger Land können wir unseren Patienten Spitzenmedizin und eine riesige Bandbreite an Leistungen bieten. Das erfüllt uns mit Stolz, das treibt uns auch bei unseren Zukunftsprojekten an“, betonte Jockwig.

Ein Anlass zur Freude

Weil der 125. Geburtstag ein Anlass zur Freude sei, soll das runde Jubiläum auch mit Festakt, Kinderfest und Programm während der Langen Nacht der Wissenschaften heuer groß gefeiert werden. Unter dem Motto „Wir feiern 125 Jahre!“ soll aus diesem ein ganz besonderes Jahr gemacht werden. Bereits am 13. Mai steht der große Festakt auf dem Programm.

Am 5. September 1897 hatte das Städtische Krankenhaus in der Flurstraße im Nürnberger Stadtteil St. Johannis als Krankenhaus mit genau 760 Patientenbetten das Licht der Welt erblickt. 125 Jahre später könne das Klinikum auf eine „erfolgreiche und bewegte Geschichte“ zurückblicken, betonte Jockwig und vergaß auch nicht, an „einige dunkle Kapitel“ zu erinnern. Der „stete Wille zu Erneuerung und Fortschritt“ ziehe sich laut Jockwig als Konstante durch die vielen Jahrzehnte.

Von seiner medizinischen und baulichen Erneuerungskraft habe das Krankenhaus bis heute nichts verloren. „Das Klinikum ist auch mit 125 Jahren sehr agil“, sagte Jockwig, der das Klinikum als „Innovationstreiber“ begreift, das aus der Verantwortung für seine Patienten heraus an der Spitze der medizinischen Entwicklung stehen müsse.

Geschichte:Geburtstag:Hintergrund:
Am 5. September 1897 ist das Städtische Krankenhaus in der Flurstraße im Nürnberger Stadtteil St. Johannis eröffnet worden.Das runde Jubiläum wird heuer unter dem Motto „Wir feiern 125 Jahre“ mit Festakt, Festschrift und Familienfest zelebriert.Im Internet gibt es unter der Adresse www.125jahre-klinikum-nuernberg.de zahlreiche weitere Informationen.

Mit rund 35000 Operationen pro Jahr würden die beiden Standorte des Klinikums in Nürnberg gemeinsam mit den Krankenhäusern in Lauf und Altdorf eine „zentrale Rolle bei der Gesundheitsversorgung in der ganzen Region“ spielen. Diese enorme Bedeutung als medizinisches Rückgrat in und um die Frankenmetropole zeige sich auch in nackten Zahlen.

Schon in „normalen“, nicht-pandemischen Zeiten würden im Schnitt rund 115000 Patienten stationär und mehr als 180000 Menschen ambulant pro Jahr behandelt. Über 40 Institute und Kliniken würden die Menschen mit renommierten Medizinern und professionellen Pflegekräften umsorgen können.

Der Neubau als Meilenstein

Ein wichtiger Meilenstein in der langen Geschichte sei der Neubau des Klinikums Süd im Nürnberger Stadtteil Langwasser mit über 1000 Betten und zehn Operationssälen gewesen. Ebenfalls von strategischer Bedeutung sei die Umwandlung in ein selbstständiges Kommunalunternehmen im Jahr 1998 gewesen.

„Diese neue Struktur war klug erdacht. Wir können uns dadurch ganz auf die Frage konzentrieren: Was ist das Beste für unsere Patienten? Wir können alle Menschen optimal behandeln – unabhängig davon, ob durch die Behandlung so viel erlöst wird wie diese kostet“, sagte Jockwig. Mit Verweis auf die schwierige Gegenfinanzierung der teuren Medizin sagte er: „Wir müssen wirtschaftlich handeln, aber nicht renditeorientiert.“ Dies sei ein wichtiger Unterschied.