Nürnberg
Schafe in der Stadt vor frei laufenden Hunden schützen

12.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:38 Uhr
Schafe in der Stadt müssen geschützt werden. −Foto: Gisa Treiber

Schafe mitten in der Großstadt: In Nürnberg werden zahlreiche Grünflächen mit Schafen beweidet. Immer wieder kommt es jedoch zu Unruhe in den Herden durch freilaufende Hunde. Um die sensiblen Schafe zu schützen, beschloss der Nürnberger Umweltausschuss am vergangenen Mittwoch, auf beweideten Flächen eine Leinenpflicht für Hunde sowie die Pflicht, Hunde auf dem Weg zu führen.

Die Verordnung soll in der nächsten Sitzung des Stadtrats bestätigt werden. „Mit der Beweidungsverordnung wollen wir Konflikte möglichst verhüten und den Schäferinnen und Schäfern den Rücken stärken“, sagt Umweltreferentin Britta Walthelm. Die Verordnung gilt auf den Wiesenflächen in Rehhof Ost und Rehhof West, den Gebersdorfer Wiesen, dem Moorenbrunnfeld, der Wiesenfläche an der Gleiwitzer Straße Nord und an der Gleiwitzer Straße Süd. Für die beweideten Flächen in den Naturschutzgebieten Pegnitztal Ost und Hainberg besteht bereits ein Reglement über die Naturschutzgebietsverordnungen. Weil sich die Schafe ihre Kräuter und Gräser aussuchen und den Boden durch ihre Hufe auflockern, nimmt auf den beweideten Flächen die Artenvielfalt von Insekten und Pflanzen zu. Indem die Tiere über die Flächen ziehen, vernetzen sie Biotope. Walthelm erläutert: „Für eine Stadt in der Größenordnung Nürnbergs ist der Erhalt dieser wertvollen Weidetradition, die in Nürnberg aufgrund der wenig ertragreichen Sandböden seit Jahrhunderten besteht, keine Selbstverständlichkeit. Wir wollen dazu beitragen, Schafbeweidung zu erhalten und zu stärken.“

Auch der ehrenamtliche Naturschutzbeirat bei der Stadt unterstützt dieses Vorhaben und sieht darin einen sehr wichtigen Beitrag zum Naturschutz und zur Biodiversität im urbanen Lebensraum Nürnbergs. Die Beweidung mit Schafen hat einige Vorteile gegenüber der maschinellen Mahd – die Artenvielfalt auf einer beweideten Fläche werde erhöht.