Kinder- und Gemeindehaus
Ein neuer Ort der Begegnung in Sinzing

07.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:31 Uhr
Elisabeth Angenvoort
Pfarrer Petr Chamrád, Petra Roß (Leitung Kinderhaus), Anke Polednik (Donaudekanat) und Pfarrer Moritz Drucker (v. l.) bei der Einweihung −Foto: Elisabeth Angenvoort

In einem feuchten Loch wird man nie einen guten Weinberg haben“: Mit diesem Bild verdeutlichte Pfarrer Petr Chamrád im Frühjahr während eines Pressegesprächs, worauf sich die Motivation für den groß angelegten Neubau des Kinder- und Gemeindehauses St. Markus in Sinzing gründete: Um sich entfalten und wachsen zu können, braucht das Leben Licht und Raum.In dem weitläufigen Gebäude an der Bruckdorfer Straße findet man nun beides; dies ist ein Ort, wo Menschen einander offen begegnen können.

Am Samstag fand die offizielle Einweihung statt. Die neue Leiterin des Kinderhauses, Petra Roß, begrüßte die Gäste im hauseigenen Garten und bedankte sich ausdrücklich bei ihrem „wunderbaren Team“ für die Vorbereitung des Festakts, beim Elternbeirat für dessen „tolle Arbeit“ sowie beim gesamten Festtagsausschuss.

Aufführungen der Kindergruppen

Höhepunkt des offiziellen Teils waren die Aufführungen der drei Kindergruppen zur Geschichte „Die kleine Raupe Nimmersatt“: „Wie aus etwas Kleinem etwas Wunderschönes, Großes entstehen kann.“

Das Bläserensemble unter Leitung von Alexander Werner gab den musikalischen Rahmen des Gottesdienstes. In seiner Ansprache betonte Chamrád die Bedeutung von Wertschätzung und Toleranz für ein friedliches Zusammenleben. Im Dialog mit den Kindern erläuterte er das Gleichnis vom unscheinbaren Senfkorn, während im Hintergrund ein bunter Baum aus Papier wuchs: Lebensraum und Schutz für viele Vögel als Symbol für das neue Kinder- und Gemeindehaus, das den Menschen „die Möglichkeit bieten soll, sich zu entfalten“.

Bürgermeister eröffnet mit Zeitreise

Nach der Einführung von Petra Ross in ihren Dienst als Leiterin des Kinderhauses durch Pfarrer Moritz Drucker eröffnete Bürgermeister Patrick Grossmann die Reihe von Grußworten mit einer kurzen Zeitreise. Während des Baus sei man auf alte Pfahlbauten gestoßen, die sich in der Eisenzeit datieren lassen, was bedeute, dass bereits vor 5000 Jahren an dieser Stelle Menschen gelebt haben. Das erste Kinderhaus sei 1953 errichtet worden; er sei sich sicher, dass auch das neue Haus „eine lange Geschichte haben wird“, sagte Grossmann. Er bedankte sich bei der evangelischen Gemeinde für die Hilfe bei der Übernahme der Trägerschaft — „in Zeiten, wo wir nicht wissen, woher die Plätze zu nehmen sind“.

Für die Katholischen Pfarreien sprach Pfarrer Bernhard Reber seinen Dank für die „Ökumenische Zusammenarbeit“ und das „geschwisterliche Miteinander“ bei der Nutzung aus. „Gemeinde braucht Freunde, und Kinder brauchen Heimat“, sagte Reber.

Auch Anke Polednik (Donaudekanat Regensburg) und Manfred Müller (Pfarrer i. R.) gaben ihrer Freude über das gelungene Bauprojekt Ausdruck: „20 Jahre lang haben sich sehr viele Menschen sehr viel Arbeit gemacht“, sagte Müller. Nach einer Scheckübergabe in Höhe von 1000 Euro durch den Direktor der Raiffeisenbank Sinzing, Stefan Bodendörfer, war der Festbetrieb eröffnet.