Regenstauf
Ein Soldatengrab als Lernort

Theo Waigels Bruder fiel mit 18 Jahren im Krieg. Die Kriegsgräberfürsorge hat eine Broschüre über sein Grab herausgegeben

18.08.2020 | Stand 16.09.2023, 4:47 Uhr
Bundesminister a.D. Dr. Waigel (l.) nimmt die Publikation Kriegsgräberstätte im Wandel aus den Händen des Volksbund-Landesvorsitzenden, Regierungspräsident a.D. Wenning (r.), entgegen. −Foto: Florian Völler/Volksbund

August Waigel, Bruder des Bundesministers a.D. Dr. Theo Waigel, ist am 30. September 1944 im Alter von 18 Jahren gefallen. Er ruht auf der deutschen Kriegsgräberstätte Niederbronn-les-Bains im Elsass (Block 25 Reihe 9 Grab 178). Neben dem Friedhof, auf dem heute 15742 Kriegstote bestattet sind, hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. 1994 eine Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte geschaffen.

Jetzt hat der Landesvorsitzende des Volksbundes in Bayern, Wilhelm Wenning, eine neue 48-seitige, reich bebilderte Broschüre „Kriegsgräberstätte im Wandel – das Soldatengrab von August Waigel – vom familiären Erinnerungsort zum Lernort der Geschichte“ an Theo Waigel überreicht. Sie spannt den Bogen vom Einzelschicksal über die Frage, wie jungen Menschen Geschichte nachhaltig vermittelt werden kann und mündet in einer numismatischen Promenade durch Europa.

Das Kapitel „Jahrgang 1939 – Kindheit und Jugend“ wurde Theo Waigels 2019 im Ullstein-Verlag erschienener Autobiografie „Ehrlichkeit ist eine Währung. Erinnerungen“ entnommen. Waigel sagte bei der Überreichung: „Einen Ort zu haben oder um einen Ort zu wissen, wo ein geliebter Angehöriger seine letzte Ruhe gefunden hat, ist für viele Menschen ein großer Trost. Auch für meine Familie und mich ist das Grab meines Bruders Gustl ein bedeutender Ort.“

Exemplare der Broschüre „Kriegsgräberstätte im Wandel - Das Soldatengrab von August Waigel“ können, solange der Vorrat reicht, gegen eine kleine Spende bei der Geschäftsstelle des Bezirksverbandes Oberpfalz im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in Regensburg, Stobäusplatz 3, erworben werden. Weitere Informationen per Mail unter bv-oberpfalz@volksbund.de, unter Tel. (0941) 5 53 95, oder per Fax: (0941) 56 57 70.