Mix aus Tradition und Moderne
SKK lässt es beim Jubiläum krachen −Die Hemauer Krieger feiern ihr 150-jähriges

21.05.2023 | Stand 14.09.2023, 23:59 Uhr
Angeführt von Vorstand Alfons Kollmer (r.) sorgten die Festdamen beim Festzug für Stimmung. −Foto: Fotos: David Santl

Es ist Punkt 14 Uhr, als aus jedem Winkel der Hemauer Innenstadt laute Donnerschläge hallen. Überall stehen Schützen mit Kanonen und Handböllern, um den Kriegern bei ihrem Festzug standesgemäß zum 150-jährigen Jubiläum zu gratulieren.

In die Salutschüsse mischen sich die Jubelrufe der Festdamen. Die Krieger können feiern – das war am Wochenende weder zu übersehen noch zu überhören.

Begonnen haben die Feierlichkeiten aber mit dem Zweck der SKK: dem Gedenken an die Kriegsopfer. Gemeinsam mit Bürgermeister und Schirmherr Herbert Tischhöfer legte der SKK-Vorsitzende Alfons Kollmer am Samstag einen Kranz an der Kriegergedächtniskapelle nieder. Dann begann der fröhliche Teil des Jubiläums: der Bunte Abend in der Tangrintelhalle mit der Deuerlinger Blasmusik.

Anekdoten der Ratschkathl’n

Dort hatten die „Ratschkathl’n“ um Roswitha Seitz einige Anekdoten parat. Dem Festleiter Marcus Paul überreichten sie etwa ein Fahnenband mit der Aufschrift „Verlierer“. Denn Paul, so wussten die Ratschkathl’n, hatte die Vereinsfahne so heftig geschwenkt, dass ein Fahnenband verloren ging. Später sorgten die Festdamen mit einem Showtanz für Furore und bewiesen: Kriegervereine sind nicht nur für alte Herren da, sondern sprechen auch junge Leute an. Passend dazu gab es vor der Halle ein Barzelt sowie einen Mandelstand und einen Schießstand. Hoffentlich haben die Krieger aber nicht zu lange gefeiert, denn der Sonntag startete bereits um 6 Uhr mit dem Weckruf.

Später wurde es besinnlich: Im Schulhof feierten Stadtpfarrer Berno Läßer und Pfarrerin Julia Sollinger den Festgottesdienst. Dabei zeigte Läßer einen Handböller her und fragte, ob dieser gut oder schlecht sei. Die Antwort gab er selbst: „Es liegt in unserer Hand.“ Gerade wegen der Vergangenheit sei es wichtig, dass die SKK daran erinnere. Bürgermeister Herbert Tischhöfer betonte in seiner Rede, dass es die Gründungsväter als Pflicht ansahen, vor den Schrecken der Kriege zu warnen und dass dies bis heute eine wichtige Aufgabe sei. Die stellvertretende Landrätin Petra Lutz zeigte sich ebenfalls dankbar, dass die SKK durch ihre Erinnerungsarbeit einen Beitrag zur Bewahrung von Frieden und Freiheit leiste. Ein großes Lob für die SKK hatte auch der Präsident des Bayerischen Soldatenbundes, Richard Drexel: „Der Respekt, den ihr dem Thema entgegenbringt, ist weit über Hemau hinaus vorbildlich“, meinte er und rief dazu auf, das Erbe des Erinnerns zu bewahren.

Krieger haben Freundschaften geschlossen

Und dadurch können Freundschaften entstehen. Unter den zahlreichen Partnervereinen waren nämlich auch Gäste aus München: der VSV München-Forstenried. „Uns hat beim Rückweg von einem Ausflug die Kriegergedächtniskapelle interessiert. So haben wir Freundschaft zur SKK geschlossen“, erzählt der Vorsitzende Hans Foyse, der das Jubiläum sichtlich genoss.

Genauso wie SKK-Vorstand Alfons Kollmer. „Es kann nur noch perfekter werden“, meinte er vor dem Festzug, ehe die Krieger nach dem Fahneneinzug zur Musik der „Bayernkapelle Toni Schmid“ ihren Verein ausgiebig hochleben ließen.