Kreisklassist im Abstiegskampf
In Alteglofsheim sind zwei auf einer Wellenlänge

11.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:42 Uhr
Markus Schmautz
Sebastian Papilionzieht immer noch die Fäden im Alteglofsheimer Mittelfeld. −Foto: Fotos: Markus Schmautz

Manuel Lublow und Spielertrainer Sebastian Papilion wollen mit dem TSV Alteglofsheim auch kommende Spielrunde in der Kreisklasse 1 mitmischen. „Wir sind stark genug dafür und gehören in die Liga“, sagt Lublow.

2015 führte Trainer Jürgen Dirnfelder den TSV zurück in die Kreisklasse. „Seitdem sind wir dort fester Bestandteil und wollen das auch bleiben“, bekräftigt Sebastian Papilion, der mit seinen 39 Jahren noch immer die Fäden im Mittelfeld zieht. Mit seinem Trainerpartner Manuel Lublow versteht er sich prächtig. „Wir zwei sind auf einer Wellenlänge, haben die gleichen Vorstellungen von Fußball. Die Aufstellung machen wir gemeinsam“, sagt Lublow, der von außen coacht und den Hauptteil der Trainingsarbeit übernimmt. „Sebi trainiert schließlich voll mit.“ Seit 2018 ist Papilion im TSV-Trainerstab, 2020 stieß Manuel Lublow dazu.

Am Samstag verlor der TSV sein Heimspiel gegen Sarching mit 2:4. Dafür gelang am Ostermontag ein 2:1 beim FC Labertal. „Ich glaube, wir wollten den Sieg ein bisschen mehr“, freute sich Lublow. „Das ist ein enorm wichtiger Sieg im Kampf um den Klassenerhalt.“

Mit jetzt 28 Punkten steht der TSV auf Platz sieben im Mittelfeld der Tabelle. „Ein paar Zähler brauchen wir noch. Das ist klar. Ich bin davon überzeugt, dass wir diese trotz weiterhin vieler Ausfälle einfahren werden“, ist Lublow zuversichtlich.

Erste Sporen beim TSV

Der 42-Jährige ist übrigens gebürtiger Köferinger.„Die ersten Sporen im Seniorenbereich verdiente ich mir allerdings in Alteglofsheim. Mit einer Jugendfreigabe ausgestattet kam ich von Post/Süd zum TSV. Nach eineinhalb Jahren durfte ich mich mit dem Aufstieg in die Kreisliga unter Trainer Christian Keck in Richtung VfB Bach verabschieden.“ Mit dem bisher Erreichten ist Lublow einigermaßen zufrieden. „Wir erwischten einen schwachen Start. Nach und nach gesellten sich Verletzte und weitere Ausfälle hinzu. Unser Hauptziel ist der Klassenerhalt. Und den werden wir packen, da bin ich mir sicher.“ Aktuell fehlen sechs Stammkräfte, darunter „Moritz Sigmund, Thomas Bauer oder Felix Keck“, die „nicht zu ersetzen sind.“

Zur neuen Saison versucht man sich punktuell zu verstärken. „Am wichtigsten ist aber, dass die Langzeitausfälle wieder zurückkehren. Wenn wir komplett sind, können wir jeden Gegner der Liga ein Bein stellen, auch wenn wir nur ein kleiner Dorfverein sind“, ist sich Lublow sicher.

Die durchwachsene Saison gehe nicht spurlos am Trainerteam und an der Mannschaft vorüber. „Der schwache Start, so manch hohe Niederlage, so manche Negativserie zehren an den Nerven. Ganz klar. Man muss aufpassen, dass man mental nicht in ein Loch fällt. Bisher haben wir uns aber immer wieder herausgekämpft.“

Für die neue Saison haben Papilion und Lublow bereits vor dem Jahreswechsel verlängert. „Uns gefällt es hier, unsere Mission ist noch lange nicht zu Ende“, erklärt Lublow.

Seit einigen Monaten gehört auch Keeper Letwon Stückel zum Trainerteam. „Er ist in der Mannschaft sehr beliebt. Sein Wort zählt etwas. Für uns ist Letwon ein großer Gewinn, daher wurde er zum Co-Trainer befördert“, erklärt Papilion. Etwas nachdenklich stimmt Manuel Lublow die Entwicklung des Amateurfußballs. „Als ich Spieler war, da stand der Fußball im Mittelpunkt. Training war Pflicht.“ Das sei heutzutage alles etwas anders: „Die jungen Spieler setzen ihre Prioritäten anders.“

Trainer als Animateur

So mancher könne nicht mit Kritik umgehen, nehme diese zu persönlich und sei viel zu schnell beleidigt. „Als Trainer ist man inzwischen Animateur, der die Jungs bei Laune hält. Schafft man das nicht, merkt man das sofort an der Trainingsbeteiligung. Das ist schade, aber die Jungs heutzutage ticken einfach anders.“