Wirtschaft
SMP feiert bayerisch und indisch

Das Werk des Automobilzulieferers in Schierling ist fertig. Dazu gab es am Freitag ein Fest. Die Produktion lief aber weiter.

19.09.2015 | Stand 16.09.2023, 6:59 Uhr
Michael Jaumann
Werkleiter Manuel Ötsch, Bürgermeister Christian Kiendl, Konzernchef Vivek Chaand Sehgal, Staatssekretär Albert Füracker, MdB Philipp Graf von und zu Lerchenfeld und MdL Sylvia Stierstorfer (von links) bei der Eröffnungszeremonie vor der Kulisse von Schierling −Foto: Wallner

Mit Hühnchencurry und „Hau den Lukas“ feierten 250 geladene Gäste am Freitag die offizielle Einweihung des Werks der SMP Automotive Exterior GmbH mit einem bayerisch-indischen Volksfest. Indisch deswegen, weil SMP zur Samvardhana Motherson Group gehört, einem in 25 Ländern tätigen Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Indien.

Seit August 2013 hat SMP im Gewerbegebiet „Am Birlbaum“ 95 Millionen Euro in das neue Werk in Schierling investiert. Bereits seit November werden dort Stoßfänger komplett hergestellt. Derzeit sind es 2500 Teile täglich für die Automobilmarken BMW, Daimler und Porsche. 5500 Stoßfänger sollen es in der Endausbauphase werden.

Mit dem Ende der Arbeiten am neuen Hochregallager wurde im vergangenen Monat die Errichtung des neuen Werks planmäßig abgeschlossen. Zur Eröffnungsfeier auf dem Werksgelände, die parallel zur laufenden Produktion stattfand, war auch der Gründer und Konzernchef der Samvardhana Motherson Group, Vivek Chaand Sehgal, mit hochrangigen Mitgliedern seines Konzerns vorbeigekommen.

In den über den Tag verteilten Reden definierte der bayerische Finanzstaatssekretär Albert Füracker das Kürzel SMP neu, und zwar als „Schierling mit Power“. Er war begeistert, dass der internationale Player SMP in Schierling investierte, an einem Standort, der alle Voraussetzungen für erfolgreiches wirtschaftliches Agieren biete. „Dieses Ereignis geht in die Geschichte des Marktes Schierling und des Landkreises Regensburg ein!“, so Füracker. 500 neue Arbeitsplätze seien ein Meilenstein für die Heimat, und der Standort Oberpfalz erhalte dadurch neuen Glanz. Füracker war besonders froh, dass es sich um eine Produktionswerk handelt, denn mit Dienstleistungen allein sei das nötige Wachstum nicht erreichbar.

Bürgermeister Christian Kiendl erklärte, dass sich die Gemeinde intensiv um SMP bemüht habe. Ohne den Bau der Bundesstraße B 15neu wäre aber eine solche Ansiedlung nicht möglich gewesen. Diese habe Schierling „an die Welt angebunden“. Mit dem Anschluss an die Autobahn A 92 werde Schierling „barrierefrei“ sein. Diese Chance wolle Schierling weiter nutzen. Kiendl verwies darauf, das sich mit dem Spezialisten für Erntemaschinen Holmer schon ein weiteres Schwergewicht mit weltweitem Absatzmarkt eine ausgedehnte Fläche im Gewerbegebiet „Am Birlbaum“ gesichert habe.

Für Landrätin Tanja Schweiger, die seinerzeit noch als Abgeordnete beim Spatenstich dabei war, hat sich nun „ein Kreis geschlossen“. Mit dem Neubau der Bundesstraße zeige sich Schierling mit neuer Attraktivität und sei nun ins Zentrum Bayerns gerückt.

SMP-Geschäftsführer Andreas Heuser zeigte sich stolz darüber, was sein Unternehmen binnen zehn Jahren erreicht habe. War es anfangs noch schwierig, Termine bei Automobilfirmen zu bekommen, habe sich SMP dank seiner Kompetenz inzwischen eine stabile Marktposition erarbeitet. Es habe sich gezeigt, dass die Entscheidung der Samvardhana Motherson Group für Deutschland richtig war.