Umwelt
1000 demonstrierten für das Klima

Viele Regensburger schlossen sich dem globalen Klimastreik von Fridays for Future an. Die Polizei führte einen Aktivisten ab.

25.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:29 Uhr
Hannah Nußbaumer
Der Klimaprotest zog auch durch das Ostentor. Die Demo dauerte insgesamt knapp drei Stunden. −Foto: Lea Hruschka

„Menschen, nicht Profit“ war das Motto des Klimastreiks, zu dem Fridays for Future am Freitag weltweit aufrief. Auch in Regensburg gingen rund 1000 Menschen für mehr Klimaschutz und ein gerechteres Wirtschaftssystem auf die Straße. Auf ihren Schildern fanden sich konkrete Forderungen wie „Ticket statt Tankrabatt“ und „Stoppt Nord Stream 1“.

Am Domplatz war am Freitagmittag auch Julia. Eigentlich müsste die 15-Jährige in der Schule sein. „Mir ist wichtig, für meine Zukunft einzustehen“, sagte sie. „Wir streiken nicht, damit wir nicht in die Schule müssen“, betonte auch die 13-jährige Antonia, „sondern Klimaschutz ist notwendig“. Nicht nur Schüler, auch Studenten, die „Scientists for Future“ und „Omas for Future“ liefen mit.

Eine Familie kämpft fürs Klima

Angela und Ben Tengler kamen mit ihren vier Kindern, denen sie einen „lebenswerten Planeten“ hinterlassen wollen, zum Streik. Die Mutter will ihren Kindern vermitteln: „Man kann immer seine Stimme erheben.“ Die Familie lief am Ende des Demonstrationszugs mit, der durch die Altstadt zog.

Die Veranstaltung verlief friedlich – bis auf einen Zwischenfall während einer Kundgebung an der Kreuzung Adolf-Schmetzer-Straße und Weißenburgstraße. Vier Klimaaktivisten – gekleidet in weißen Maleranzügen, ausgestattet mit Kanistern voller Rote-Bete-Saft – wollten im Rahmen einer Kunstaktion „Act now“ auf die Straße sprühen. Die Polizei griff jedoch ein und zog die vier aus der Menge.

Sonst war es störungsfrei

Aktivistin Sophia Weigert kritisierte später die Polizei – und stellte klar: Die Farbe sei abwaschbar gewesen. „Die haben uns einfach zu Bodengetackelt, ohne zu fragen, was wir vorhaben.“ Markus Reitmeier, Pressesprecher der Polizei Regensburg, erklärt: „Es war weder angekündigt noch abgesprochen. Sie sind mit Farbbehältern auf die Demo zugelaufen. Wir mussten sie stoppen.“

Weil einer der Aktivisten weitere Störungen angekündigt habe, wurde er von den Polizeibeamten bis zum Versammlungsende in Gewahrsam genommen. Zu weiteren Störungen kam es nicht.