Sommerferien und Corona
Ausgesetzte Hunde, Katzen und Kaninchen: Regensburger Tierheime sind voll

24.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:56 Uhr
Nico Nelz
Zwei Hündchen warten im Tierheim auf neue Besitzer. −Foto: Nelz

Putzen, Füttern, Gassigehen – im Tierheim des Tierschutzvereines Regensburg gibt es viel zu tun. „Es ist wie jeden Sommer gut voll, aktuell haben wir circa 55 Katzen und 30 Hunde“, sagt Christine Hirschberger, Leiterin des Katzenhauses.



Viele von den Neuankömmlingen werden erst in der Haselbacher Tierklinik behandelt. Wenn anschließend kein Herrchen oder Frauchen festgestellt werden kann, kommen sie vorübergehend ins Tierheim.

Viele Kaninchen und Vögel bei der Tierhilfe

Allein 2021 waren über das ganze Jahr verteilt 314 Katzen im Verein, davon wurde der Großteil weitervermittelt und um die 50 bis 80 Tiere von den Besitzern wieder abgeholt. Neben Katzen und Hunden kümmert sich der Tierschutzverein auch um andere Tiere, Hirschberger: „Dieses Jahr haben wir besonders viele Kaninchen. Auch mussten wir einen Hundezwinger zu einem Vogelkäfig umfunktionieren, um die vielen Vögel unterzubringen.“ Gerade in den Sommermonaten kommt es vermehrt dazu, dass diese aufgenommen werden müssen. Denn wegen den offenen Fenstern fliegen viele Wellensittiche von Zuhause davon.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Tierfreunden Regensburg – mit zurzeit acht Hunden ist das kleine Tierheim voll. Das Besondere hier: Ulrike Vest und ihre Kollegen kümmern sich um verhaltensauffällige Hunde, die in anderen Heimen nicht zurechtkommen würden.

Corona-Hunde werden zurückgegeben

Dort merkte man die vergangenen zwei Coronajahre doch sehr stark. Vest schildert: „Während des Lockdowns haben sich viele Menschen kurzfristig Hunde zugelegt. Meistens gegen die Einsamkeit oder um die Ausgangssperre umgehen zu können. Diese Tiere werden jetzt zurückgegeben. Sie sind oft sehr verhaltensauffällig, da sie schnell aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen wurden.“ Da diese Hunde schwer zu vermitteln sind, kann es mehrerer Monate dauern bis sie das richtige Zuhause finden.

Die Tierfreunde Regensburg verschaffen sich einen sehr genauen Eindruck von den zukünftigen Besitzern, bevor sie ihre Schützlinge abgeben. Auch der Tierschutzverein Regensburg achtet bei der Vermittlung besonders darauf, nur geeignete Haustierbesitzer zu finden. Dabei ist die Beratung sehr wichtig, denn die zukünftigen Besitzer sollten auch nach dem Ende von Homeoffice und anderen Einschränkungen noch Zeit für ihre Fellnasen haben.

Tiere nicht online kaufen

Die beiden Vereine warnen vor Haustierkäufen im Internet. Heutzutage kommt es immer häufiger vor, dass diese Tiere im Tierheim landen. Dabei ist es wichtig sich vor dem Kauf mit dem Tier vertraut zu machen und nicht nur anhand eines Bildes eine Entscheidung zu treffen. Wer ein neues Haustier aufnehmen möchte, sollte sich bei lokalen Tierheimen und Tierschutzvereinen umsehen, raten die Experten aus Regensburg. Ehrenamtliche Helfer sind in den Einrichtungen immer willkommen. So können Tierliebhaber mit den Hunden Gassi gehen, mit den Katzen spielen oder beim Putzen der Kaninchenställe helfen. Am besten wäre eine längerfristige Hilfe, da auch eine gewisse Einarbeitungszeit mit den Tieren nötig ist.