Der Spitzen-Jurist und langjährige Sportfunktionär Clemens Prokop kehrt nach Regensburg zurück. Das bestätigte er auf MZ-Nachfrage. Ab Juli wird Prokop Präsident des Landgerichts.
Der 66-Jährige ist seit August 2020 Präsident des Landgerichts Landshut und folgt nun in Regensburg auf Sibylle Dworazik. „Alle Wege führen für mich nach Regensburg“, sagte Prokop. Er freue sich sehr über die berufliche Rückkehr in die Stadt, in der er auch sozial und kulturell stark engagiert sei.
In der Region ist Prokop eine bekannte Persönlichkeit. Von März 2001 bis November 2017 stand der gebürtige Regensburger als Präsident an der Spitze des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und er repräsentierte somit auch die Stadt in der Welt des Sports.
Prokop stand von Juni 2019 bis Juli 2020 als Leitender Oberstaatsanwalt an der Spitze der Regensburger Anklagebehörde. Davor war er Amtsgerichtsdirektor – zuerst in Kelheim und dann in Regensburg. Mit dem Posten des Landgerichtspräsidenten wird Prokop nun auch die dritte Spitzenposition in der Regensburger Justiz ausfüllen. Sein erster Arbeitstag als Landgerichtspräsident wird der 3. Juli sein. Der Wechsel von Landshut nach Regensburg ist für Prokop keine Beförderung, sondern eine Versetzung, eine örtliche Veränderung.
In Prokops Zeit als Leitender Oberstaatsanwalt in Regensburg fiel die Endphase der Korruptionsverfahren gegen den früheren Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, der Prozess um den Mord an Maria Baumer, der komplette Umbau der Staatsanwaltschaft sowie die Schaffung einer Spezialabteilung gegen Organisierte Kriminalität. Von Prokop wurden zahlreiche Projekte im Umfeld der Justiz angestoßen und umgesetzt wie beispielsweise die Aktion „Regensburg sagt Nein zu Drogen“. Auch wirkte er gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium der Justiz maßgeblich bei der Verabschiedung des Anti-Doping-Gesetzes in Deutschland mit.
