Im Audimax führt der Cantemus Chor „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ auf. Das Musical begeistere Kinder und Erwachsene, sagt die Regisseurin.Kurz vor der Aufführung geht es Regisseurin Julia Schruff vor allem um die Details. „Jim , du bist ein mutiger Junge. Schau den König ruhig frech an, bevor du weghüpfst“, gibt sie bei einem der letzten Probeabende in der Prüfeninger Grundschule Anweisungen, bevor die Szene mit den sechs Hauptdarstellern noch einmal wiederholt wird.
Viel Zeit bleibt den Schauspielern von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ nicht mehr. Denn das Musical, bei dem es sich um das Jahreskonzert des Cantemus Chor A mit den Sing- und Blockflötenklassen der Regensburger Grundschulen handelt, kommt schon am Donnerstag im Audimax auf die Bühne. „Natürlich sind die Kinder ein bisschen aufgeregt“, sagt die Regisseurin, „aber bei den Proben sammeln sie ja schon Bühnenerfahrung.“
Aufgeführt wird das Stück mit insgesamt 110 jungen und erwachsenen Darstellern. Die jüngsten von ihnen aus dem Cantemus Chor A besuchen die erste bis dritte Klasse. „In dem Stück sind die Kinder die Helden. Es ist eine ganz zauberhafte Geschichte, die Kinder und auch Erwachsene begeistert“, sagt Schruff über den Buchklassiker von Michael Ende, bei dem Jim Knopf gemeinsam mit Lokomotivführer Lukas von Lummerland aus zu einer abenteuerlichen Reise aufbricht.
Lokomotive Emma als besondere Leihgabe
Für die Musicalversion kommt die Musik von Marc Schubring. Verantwortlich für die Choreographie ist Mirko Lodderstedt, die Gesamtleitung hat Cantemus-Chorleiter Matthias Schlier übernommen. Als besondere Leihgabe für das Bühnenbild haben die Organisatoren die bunte, aus Holz gebaute Lokomotive Emma als Requisite von der Waldbühne Furth im Wald erhalten.
Eine der großen Rollen spielt der zehnjährige Lukas Michel: Der Fünftklässler wird als Jim Knopf auf der Bühne stehen. Bei der Probe trägt er bereits den roten Rollkragenpullover, kurze Hosen und Lokführermütze. „Das ist meine erste Hauptrolle“ sagt er, „aber ich kenne alle Bücher und Filme über Jim Knopf. Am meisten mag ich an ihm, dass er so mutig ist – auch, wenn er manchmal zuerst unsicher ist.“
An seiner Seite spielt Daniel Ochoa den Lokomotivführer Lukas. Der 43-Jährige aus dem Cantemus Chor ist ausgebildeter Stimmbilder und Opernsänger. Mit vielen Kindern auf der Bühne zu stehen, ist für ihn immer ein ganz besonderes Erlebnis. „Die Geschichte spielt in einer heilen Märchenwelt, in der alle ganz liebevoll miteinander umgehen. Auch bei uns im Chor ist alles sehr familiär. Vor so einer Aufführung merkt man, wie stark der Zusammenhalt ist und wie gut alle Zahnräder schließlich ineinander greifen“, sagt er.
Zwei Monate lang Proben vor der Premiere
Dass die Atmosphäre innerhalb des Teams stimmt, ist wichtig – schließlich nehmen die Proben einige Zeit in Anspruch. „Wir proben seit ungefähr zwei Monaten. In den letzten drei Wochen fast täglich“, erklärt Schruff.
Auch an diesem Abend werden die Hauptdarsteller die verschiedene Szenen noch einmal durchspielen und neben der Lokomotive Emma mal mit und mal ohne Musik proben. „Es klingt gut, wie ihr das jetzt macht“, lobt die Regisseurin die Gruppe nach einer Wiederholung. „Das richtige Timing finden, ist nicht ganz einfach“, sagt sie „aber wir kriegen das gut hin.“
