Denkmalschutz
Die Dombauhütte ist Weltkulturerbe

Die komplexe Arbeit der Hütten wurde von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet.

28.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:06 Uhr
Die Zwei vom Dom: Polier Matthias Baumüller und Karl Stock, Leiter des staatlichen Bauamts −Foto: Sophia Bösl

So ein 700 Jahre alter Dom erhält sich nicht von selbst. Seit dem Mittelalter sind Handwerker in den Dombauhütten der Kathedralen Europas am ewigen Bauen, Restaurieren und Ersetzen. Unter ihnen Steinmetze, Glasmaler oder Schmiede. Nur so überlebten die komplexen Prachtbauten bis heute.

Diese Arbeit der Dombauhütten, angesiedelt irgendwo zwischen jahrhundertealten Handwerkstechniken und modernen Computermodellen, wurde nun von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet. Es ist eine der höchsten Ehren, die man in dem Feld erhalten kann. „Wir sind sehr stolz auf diese Anerkennung,“ freut sich Matthias Baumüller, Hüttenmeister Regensburgs, als er am Mittwoch von Bayerns Bauministerin Schreyer eine UNESCO-Urkunde überreicht bekam. Es sei eine Bestätigung der harten Arbeit und dafür, dass der Weg, die Dombauhütten staatlich zu betreiben, der richtige gewesen sei.

Die Kultur der Hütten ist fast nur in Deutschland flächendeckend erhalten. Sonst kümmern sich oft Privatfirmen, die auf den Profit schauen, um den Erhalt von Kirchen. „Hätte Notre Dame in Paris noch eine Dombauhütte, hätte es vielleicht diese Katastrophe nicht gegeben,“ sagt dazu Wolfgang Zehenter, europäischer Chef der Dombaumeister. In Regensburg, Passau oder Bamberg werden die Hütten mit staatlichen Millionen finanziert und haben auch den Auftrag, altes Handwerk zu erhalten. (mda)