Ehrung
Ehrenamtliche opferten zahllose Stunden ihrer Freizeit

08.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:46 Uhr
Tino Lex
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer ehrte sechs Personen, die durch ihr ehrenamtliches Engagement für andere positiv herausstechen. −Foto: Tino Lex

„Auf diesen Tag im Jahr freue ich mich besonders“, verriet Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, als sie im Kurfürstenzimmer des Alten Rathauses Auszeichnungen und Ehrungen an ehrenamtlich Tätige vergeben durfte. In diesem Fall handelte es sich um Jolanda Schnabl, Maria Kammermeier, Dr. Sigrid Woll, Franz Grundler, Dr. Klaus-Werner Gürtler und Dieter Nikol.

Als Erste war Jolanda Schnabl an der Reihe. Aus ihrer Geschichte könnte Hollywood einen Film drehen. 1964 behandelte sie einen schwer verletzten Patienten im Krankenhaus Barmherzige Brüder. Dem Patienten wurden beide Arme unterhalb der Schultergelenke aufgrund eines schweren Arbeitsunfalls abgetrennt. Mit besonderer Fürsorge widmete sich Jolanda Schnabl dem Verletzten. „Im vollen Bewusstsein, was Ihnen die Partnerschaft und der zukünftige Alltag abverlangen würde, folgten Sie Ihrem Herzen und entschieden sich, Johann Schnabl zu heiraten“, so Maltz-Schwarzfischer in ihrer Laudatio. Man könne diese Lebensleistung nicht hoch genug anerkennen. Jolanda Schnabl wurde mit dem Bayerischen Verdienstorden gewürdigt.

Mit dem Bayerischen Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten wurde Franz Grundler für seinen jahrelangen und vielseitigen ehrenamtlichen Einsatz geehrt. Grundler engagiert sich seit über 40 Jahren bei unterschiedlichen Institutionen. Ob im kirchlichen, gesellschaftlichen oder sozialen Bereich – „Sie opfern hierfür zahllose Stunden Ihrer Freizeit“, stellte Maltz-Schwarzfischer heraus.

Dr. Klaus-Werner Gürtler habe sein helfendes Wirken ganz der Demenzerkrankung und deren Folgen verschrieben, so die Oberbürgermeisterin. Bereits 1996 schlossen sich engagierte Personen zur Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz zusammen, um Betroffenen eine Hilfestellung zu geben. Der Psychologe Gürtler war hier Gründungsmitglied. Auch Gürtler erhielt das Bayerische Ehrenzeichen.

Maria Kammermeier entschloss sich früh mit engagierten Personen, eine regionale Selbsthilfegruppe unter dem Dachverband der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zu gründen. Im Rahmen der Vereinstätigkeit bot sie Schulungen für Angehörige von Menschen mit Demenz an, in denen sie Informationen zur staatlichen Unterstützung vermittelte und praktische Tipps für die häusliche Pflege geben konnte. Auch sie erhielt das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten.

Dieselbe Ehrung erfuhr Dr. Sigrid Woll. Sie betreute bereits in den 80er-Jahren beim Koronarsport des Kneippvereins und der Regensburger Turnerschaft Patienten nach einem Herzinfarkt. Zudem brachte sie sich in das Leben der Pfarrgemeinde St. Marien ein und betreute Familien in Not, die einen Alzheimer-Patienten hatten.

Zu guter Letzt erhielt Dieter Nikol eine Ehrenurkunde für sage und schreibe 60 Jahre aktiven Dienst im BRK. „Ich kenne niemanden, der so lang aktiv im Dienst war oder ist“, zeigte sich die Oberbürgermeisterin überrascht. Damit ist Nikol das erste aktive Mitglied, das mit dieser jahrzehntelangen Einsatzzeit beim Bayerischen Roten Kreuz ist. Bereits mit 18 Jahren (1960) trat Nikol der Bergwacht bei. Seit 1961 ist er aktiver Bergwachtmann.

Maltz-Schwarzfischer attestierte allen Geehrten altruistisches Handeln. Sie seien uneigennützig und selbstlos. Ihre Denk- und Handlungsweise sei durch Rücksicht auf andere gekennzeichnet.