Ehrung
Ehrungen bei der Landesfrauentagung

Die Silberne Verdienstmedaille der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayern ging an Helga Heller und Sigrid Ullwer-Paul.

24.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:37 Uhr
Ingrid Kroboth
Auch Bischof Rudolf Voderholzer gratulierte Helga Heller (l.) und Sigrid Ullwer-Paul. −Foto: Ingrid Kroboth

„Meine Großmutter ist in Österreich geboren, meine Mutter in der Tschechoslowakei, ich in Deutschland – doch alle in der gleichen Stadt“, erzählt eine ältere Dame am Mittagstisch im Kolpinghaus. Sie war – wie 45 andere ihrer Landsleute – zur diesjährigen Landesfrauentagung der Sudentendeutschen Landsmannschaft in Bayern gekommen.

„Viele konnten wegen Corona nicht anreisen“, erklärte die stellvertretende Landesobfrau und -frauenreferentin Sigrid Ullwer-Paul zu den lichten Reihen im Saal. Selbst das angekündigte „Böhmische Trio“ aus Burglengenfeld war auf ein Duo geschrumpft und trauerte musikalisch um das „verlorene Glück“ und sang: „Herrgott, gib mir meine Heimat zurück …“. Nach den Grußworten von Regensburgs Bürgermeister Ludwig Artinger und der ehemaligen bayerischen Ministerin Emilia Müller trat Bezirksobmann Christian Weber mit einer Überraschung ans Mikrofon. Er hatte für die 1943 in Huttendorf/Sudentenland geborene Sigrid Ullwer-Paul die Silberne Verdienstmedaille der Landesgruppe Bayern mitgebracht, ein Ehrenzeichen für das engagierte Mitglied, das 1976 der SL-Ortsgruppe Burglengenfeld beigetreten war. Ullwer-Paul leitete die Gruppe seit 2000 und neben vielen weiteren Ehrenämtern wurde sie im März 2022 noch zur stellvertretenden Vorsitzenden der Landesgruppe Bayern gewählt.

Eine weitere Ehrung übernahm die stellvertretende Landesobfrau und -kulturreferentin Margaretha Michel. Sie überreichte die Silberne Verdienstmedaille der Landesgruppe Bayern an die fast 95-jährige „Grande Dame der SL Passau“, Helga Heller, die einst mit ihrem Mann Viktor eine riesige Fotosammlung erstellt und den „Leipaer Heimatboten“ herausgegeben hat. Die Auszeichnung sei auch eine Würdigung für ihren Mann, sagte Heller: „Von dem hab ich alles gelernt.“

Danach stand das Motto der Tagung im Mittelpunkt: „Hoffnung und Mut tun uns allen gut.“ Auf dieses Thema hatten sich Margaretha Michael, die Schriftstellerin Christa Olbrich, der Leiter des Adalbert-Stifter-Wohnheims Waldkraiburg, Hans Pieke, die Autorin aus Pilsen, Katerina Kovackova, und Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer vorbereitet. Beim Bericht der vor einem Monat aus der Ukraine geflüchteten Natalia Sakolova regte sich bei vielen Tagungsteilnehmern die erschütternde Erinnerung an das eigene Schicksal vor 76 Jahren. (lik)