Pläne
Ein Kreativzentrum im Stadtlagerhaus?

Im ehemaligen Silogebäude im Westhafen Regensburg könnte neues Leben einkehren. Vorab soll es eine Machbarkeitsstudie geben.

28.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:43 Uhr
Simone Grebler

Das Stadtlagerhaus wurde Ende 2018 stillgelegt. Jetzt könnte es ein Platz für Kreative werden. Foto: Stefan Gruber

Die Stadt Regensburg will das ehemalige Stadtlagerhaus im Westhafen in ein Areal für die Kultur- und Kreativwirtschaft umgestalten. Dazu soll zunächst die technische Umsetzbarkeit, die Wirtschaftlichkeit und das Betreibermodell geprüft werden. Anschließend soll ein Nutzungskonzept vorgelegt werden. Dieser Antrag werde Anfang April dem Wirtschaftsausschuss vorgelegt.

Beim Neujahrsempfang 2019gab Bürgermeistern Gertrud Maltz-Schwarzfischer bereits bekannt, dass ein Projekt in Planung sei, dass den Arbeitstitel „Kreativareal“ trage. Mehr wollte sie aber damals noch nicht verraten. Jetzt gehen die Pläne in eine konkrete Richtung. Es habe bereits Vorgespräche mit Bayernhafen und Stadtwerk gegeben. Das Lagerhaus befindet sich auf Flächen, die im Eigentum der Bayernhafen GmbH & Co. KG sind, an diesen ist wiederum ein Erbbaurecht zu Gunsten des Stadtwerks eingetragen.

Lagerhaus Ende 2018 stillgelegt

Anfang November 2018 gab das Stadtwerk bekannt, dass die Silo-Sparte stillgelegt werde.Das bedeutete das Aus für das Stadtlagerhaus, das als Silogebäude im Regensburger Westhafen diente. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, seien Investitionen in einen Umbau für das Stadtwerk nicht rentabel gewesen. Der Betrieb als Lagerhaus wurde am 31. Dezember 2018 eingestellt.

In der Beschlussvorlage heißt es, die Kultur- und Kreativwirtschaft Regensburg sei eine aufstrebende Wirtschaftsbranche mit hohem Zukunftspotential am Standort Regensburg. Das bestätige auch der Kreativraum Degginger, der die Branche deutlich gestärkt habe.

Im Stadtlagerhaus könnten Ateliers, Probenräume, Co-Working-Spaces sowie Werkstätten entstehen. Aber auch Veranstaltungs- und Workshopräume sowie einen Bereich für die Gastronomie könne man sich vorstellen. Zur Finanzierung der Untersuchungen sind laut Beschlussvorlage 150 000 Euro eingeplant.

Im Zuge eines Projekts an der OTH Regensburg haben europäische Architekturstudenten bereits ihre städtebaulichen Visionen rund um das Lagerhaus erarbeitet. Diese Modelle sollen im Frühjahr 2019 präsentiert werden.

Geschichte des Stadtlagerhauses

Das Stadtlagerhaus wurde 1910 bis 1911 von der Stadt Regensburg in einem ersten Bauabschnitt (Mittelteil) im Stil des Art Nouveau errichtet. In den Jahren 1935 und 1939 wurden die beiden Außensilos (Silo West und Silo Ost) nach dem architektonischen Vorbild amerikanischer Lagerhäuser angebaut. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) klassifizierte das Gebäude einschließlich technischer Gerätschaften und inneren Ausprägungen als Denkmal. (sl)

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