Zirkusfestival
Ein Trostpflaster für die Regensburger

Das beliebte Festival „Kulturpflaster“ wird coronabedingt verschlankt. Die Shows finden nun entzerrt an drei Orten statt.

08.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:44 Uhr
Peter Geiger
Trostpflaster statt Kulturpflaster: Auch 2020 hatte sich der Mischkultur e.V. ein Ersatz-Programm überlegt. Foto: altrofoto.de −Foto: Uwe Moosburger

Das „Kulturpflaster“ – die Straßenzirkusaktion von „Mischkultur e.V.“ – hat sich in den letzten Jahren etabliert. Weshalb sie sich eine breite Fangemeinde erspielen konnten: Rund um den Haidplatz gab es eine Vielzahl circensischer Shows zu sehen.

„Coronabedingt aber mussten wir das Programm fürs kommende Wochenende verschlanken“, räumt Tine Christa, die Sprecherin von Mischkultur, im Gespräch mit der Mittelbayerischen bedauernd ein. Das schlägt sich nun auch in einer neuen, der Situation angemessenen Bezeichnung nieder: Die „Trostpflaster“ überschriebenen Shows finden nun entzerrt an drei Orten statt. Nur so kann die Einhaltung der Hygiene-Vorschriften gewährleistet werden.

Am Freitag um 15.30 Uhr geht es im Thon-Dittmer-Innenhof los, und zwar mit dem Kindertheater von Ruth Wahl und Miriam Avellis. Ihr Stück heißt „Hellblau ist auch Rot“ – und darin geht‘s um Brummfidel und Rappeldu, die am Planeten Razott RamZamZam durch ihre Unterschiedlichkeit immer wieder in Konflikt miteinander geraten (auch am Samstag um 11 Uhr).

„Tangram“ mit innovativer Show

Weiter geht’s dann am Freitagabend am selben Ort um 18 Uhr mit der Berliner Truppe „Tangram“: Das Duo, bestehend aus Christiana Casadio und Stefan Sing, definiert die Grenzen von Tanz, Neuem Zirkus und Körpertheater auf sehr eigenständige und innovative Weise. Die Show gibt es auch am Samstag um 16.30 und um 20.45 Uhr zu sehen.

Im Anschluss zieht das Trio „Longjohn“ nach, und zwar um 20.30 Uhr mit „Der weiße Knopf“. Auf der Basis von Comedy und Musik, Tanz und Artistik sowie Improvisation und Multimedia überprüfen sie, was es heutzutage heißt, ein Mann zu sein. Und zwar im Wilden Westen, ausgestattet mit den maskulinen Eigenschaften unserer Gegenwart. Am Samstag um 14 und um 18.30 Uhr sind sie nochmals zu sehen.

Am Samstagabend gastieren auf dem Sportplatz des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums um 19 Uhr (Wiederholung am Sonntag um 15 Uhr und um 18.30 Uhr) mit „Memento“ drei Frauen aus Frankreich, die sich dem Genre des „Zirkus in Gummistiefeln“ verschrieben haben – und deshalb viel stampfen und tanzen, aber auch graben und lachen. In ihre Performance weben sie nicht nur die Zyklen des Lebens ein: Sie kreieren auch aus erdiger Luftakrobatik, Tanz und Sprache etwas völlig Eigenständiges, das von den Metamorphosen unserer Existenz erzählt.

Künstlerkollektiv in der Kinokneipe

Ebenfalls am Samstagabend, und zwar ab 20.30 Uhr, gastiert im Biergarten der Kinokneipe das Regensburger Künstlerkollektiv A.B.C., das mit Blasinstrumenten alte Zwiefache, afrikanische Apala-Stücke und auch den Clash-Klassiker „I fought the law“ blasmusikalisch in Szene setzt.

„Heuer können wir leider keine Einnahmen durch Standgebühren erwirtschaften“, erklärt Christine Tina. Weshalb sich Mischkultur vom Konzept „ohne Eintritt“ verabschieden muss. Tickets gibt es für 5 bzw. 10 Euro beiwww.okticket.de. Zusätzlich darf den Künstlern in einen kreisenden „Hut“ gespendet werden, damit diese Unterstützung erfahren in schwieriger Zeit.