Antrag
Eine Seilbahn für Regensburg?

Lösung für das Mobilitätsproblem oder Utopie? Die Brücke-Fraktion schlägt vor, eine urbane Seil(schwebe)bahn zu prüfen

11.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:58 Uhr
Seilschwebebahnen sind eher im alpinen Raum bekannt, tauchen aber jüngst auch in deutschen Städten als Alternativen auf. −Foto: Britta Pedersen/picture alliance/dpa

Die Stadtratsfraktion Brücke – Ideen verbinden Menschen will in Regensburg eine Machbarkeitsstudie zum Thema urbane Seilschwebebahnen erarbeiten lassen. Dies könne ein zentraler Bestandteil der Lösung regionaler Mobilitätsprobleme sein. Darüber informierte der Vorsitzende Joachim Wolbergs in einer Pressemitteilung.

Dazu schreibt die Brücke auf Initiative von Thomas Thurow und Florian Rottke, dass die Stadt Regensburg und die gesamte Region, insbesondere vor dem Hintergrund der zahlreichen Einpendler aus dem Umland, ein Mobilitäts - und Erreichbarkeitsproblem habe.

Der Ausbau der Bundesautobahn werde, was den überregionalen Verkehr betrifft, helfen, aber keine abschließenden Lösungen bringen, weil unter anderem das Nadelöhr Pfaffensteiner Tunnel solche Lösungen kurz- und mittelfristig nicht zulasse.

Stadtbahn könne Verkehrsprobleme nicht lösen

Die geplante Stadtbahn sei, zumindest derzeit, noch kein Angebot für den überregionalen und hier insbesondere den Einpendler-Verkehr. Vor allem, weil sie nach derzeitiger Planung eine reine Nord-Süd-Verbindung darstellt, die auf bereits bestehenden Verkehrsachsen geführt wird. Klar sei, dass die Stadtbahn vor dem Hintergrund der notwendigen Planungsabläufe kurz und mittelfristig Verkehrsprobleme nicht lösen kann.

Andere Städte, die auch und gerade topographisch vergleichbar sind, setzen zunehmend auf andere, nämlich besonders innovative und ökologische Lösungen in Form von urbanen Seil(schwebe)bahnen. Topographische Begebenheiten, wie sie z.b. die Donauinseln oder auch die Verbindung aus dem nördlichen Landkreis in die Stadt darstellen, können so auf neuen Achsen überbrückt werden.

Ernstzunehmende Alternativen

Waren in Deutschland Seil(schwebe)bahnen in der Vergangenheit eher im alpinen Raum bekannt, tauchen sie nun auch in deutschen Städten (Berlin, Koblenz, Köln) als ernstzunehmende Alternativen zur Lösung unterschiedlichster Verkehrsprobleme auf. Das Beispiel Koblenz habe überdies gezeigt, dass Seil(schwebe)bahn-Lösungen auch welterbeverträglich zu lösen sind.

Urbane Seil(schwebe)bahnen seien aus technischer Sicht schnell und oft kostengünstig realisierbar. Insbesondere was den Pendlerverkehr aus der Region in die Stadt Regensburg betreffe, könnten so attraktive Lösungen gefunden werden.

Kooperation mit der OTH

Der Dekan der Fakultät Maschinenbau an der OTH, Prof. Dr. Ulrich Briem hat gemeinsam mit Studierenden des Masterstudiengangs Maschinenbau eine Forschungs- und Entwicklungsprojektarbeit erstellt, die ein Nahverkehrskonzept mit drei Seilbahnlinien für die Stadt Regensburg beinhaltet. Die Machbarkeitsstudie müsse daher in enger Kooperation mit der OTH und den dort bereits geleisteten Überlegungen erfolgen. Außerdem müsse eine Studie in enger Kooperation mit dem Landkreis Regensburg erarbeitet werden.