Kulturelles Highlight in Regensburg
Eine Woche vor dem Jazzweekend: Kribbelstimmung bei der neuen Intendanz

07.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:31 Uhr
Mit Pauken und Trompeten: Das Bayerische Jazzweekend steigt von 14. bis 17. Juli in Regensburg. −Foto: altrofoto.de

Geschmeidige Soli, entspannte Stimmung und auch ein paar ein paar Regentropfen, die sich zu einem kleinen Schauer auswuchsen: Wie in einer Nussschale gab es bei der Programmvorstellung schon recht viel von dem, was die Regensburger mit dem Bayerischen Jazzweekend verbinden.



Kulturreferent Wolfgang Dersch machte bei dem Termin aber auch klar: Bei der 41. Ausgabe – erstmals unter neuer Leitung – wird es nicht nur musikalische Variationen zu geben. Die Veranstaltung selbst ist im Wandel.

Zusätzliche Spielorte, eine Lounge und Hitze von bis zu 36 Grad ohne eine Aussicht auf Regen, kündigte der Kulturreferent für das Jazzweekend an, bei dem es gerne einmal Schauer gibt. Dersch spüre bereits Kribbelstimmung. Eine Woche vor dem Startschuss habe der Countdown für ihn begonnen.

Neue Intendanz übernimmt

Im Hintergrund von Regensburgs Kultfestival hat sich viel getan.Nachdem Dersch dem Jazzinstitut im vergangenen Sommer die Intendanz nach 40 Jahren aufgekündigt hatte, wählte in diesem Jahr ein externes Expertengremium die 100 Bands aus über 300 Bewerbern aus.Aus diesen Musikern baute der künstlerische Leiter, Christian Sommerer, das Programm.Kein Wunder also, dass der Kulturreferent gespannt ist, was am dritten Juli-Wochenende in Regensburg passieren wird.

Während die Eröffnung des Jazzweekends mit den Konzerten am Donnerstag, 14. Juli, auf der Piazza des Gewerbeparks und des Landes-Jugendjazzorchesters am Freitag, 15. Juli, auf dem Bismarckplatz noch wie gewohnt ablaufen wird, können die Regensburger dann auch das Museumsschiff Ruthof oder den Club Gatsby als Klangwelt für Jazz erkunden. „Wir haben bewusst versucht, Brüche bei den Orten und den Musikern einzubauen“, sagte Sommerer. Zum Beispiel soll im Gatsby Dixieland („The Dixie Hot Licks“), Jazz Rap („Pumn de Tarana Band“), Pop Jazz („Running Hybrids“) oder Jazz Rock Fusion („Reboot the Mood“) zu hören sein. Das Spannende an diesem Spielort: „So können Clubbesucher, die sonst vielleicht nicht so viel mit Jazz zu tun haben, die Musikrichtung kennenlernen“, sagte Sommerer. Zudem finde er die Vorstellung von klassischen Jazzfans in einem Szeneclub interessant. Auf dem Museumsschiff werden die Besucher Latin Jazz Funk („Hot Cargo“) oder Free Jazz („Dr. Carlas Pupspulver“) auf die Ohren bekommen. Eine weitere Neuerung soll die Jazzweekend-Lounge am Kohlenmarkt sein. Laut Kulturreferent Dersch ein zentraler Anlaufpunkt mit Information für alle Besucher, aber auch ein Ort, an dem gefachsimpelt und philosophiert werden kann.

Ausschank bis 23 Uhr

Eine Information, die alle Altstadtbewohner interessieren dürfte, gab er gleich noch im Degginger: Die Konzerte werden um 22 Uhr enden, der Ausschank an den Buden mit Essen und Getränken spätestens um 23 Uhr. Zudem rät Dersch den Besuchern, sich vor dem Konzertbesuch auch die Homepage des Jazzweekends unterwww.jazzwe.deanzusehen. „Wegen Corona kann es immer sein, dass einige Musiker erkranken“, sagte er. Auf der Homepage sollen derlei Spontanausfälle dann angekündigt werden, versprach Sommerer.

Sommerer und Dersch sagten, dass sich das Jazzweekend auch weiterhin wandeln soll. So werden sich alle Beteiligten im August zusammensetzen und die erste Ausgabe unter neuer Intendanz bewerten. Ideen für die Zukunft gibt es bereits: So brachte Sommerer einen Jazzpreis ins Spiel, der begleitend zur Veranstaltung ausgelobt werden könnte. Der neue künstlerische Leiter sprach zudem an, dass die Gagen für die Musiker angehoben werden könnten. Knackpunkt sei hier aber das Budget, das dafür zur Verfügung stehen muss.