Als Franz Josef Stoiber im März 1996 seinen Dienst als Domorganist in der Nachfolge von Eberhard Kraus antritt, ist sein Arbeitsplatz für den gewöhnlichen Kirchenbesucher nicht einmal zu sehen. Noch muss sich die Orgel zugunsten einer ungetrübten gotischen Architektur seit 170 Jahren hinter dem silbernen Hochaltar verstecken. Dieser Auffassung war man sogar noch bei der großen Domsanierung in den 1980er Jahren.
Aber Stoiber glänzt auch aus dem Verborgenen mit seinem superben Literaturspiel, einer herausragenden Improvisationskunst und veredelt mit liturgischem Feingefühl die Gestaltung der...