SV Sallern
Für den Flutschutz müssen Fußballplätze weichen

14.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:21 Uhr
Daniel Steffen
Große Teile mehrerer Sportplätze in Sallern sind bereits abgetragen. Dies geschieht in Vorbereitung auf den Dammbau, der im zweiten Quartal 2023 beginnt. Bis Herbst 2023 sollen die weggefallenen Sportplätze durch vier neue ersetzt werden. −Foto: Stefan Gruber

Für die weiteren Baumaßnahmen im Hochwasserschutz-Abschnitt Sallern (E) ist es unerheblich, ob in absehbarer Zukunft die Sallerner Regenbrücke gebaut wird oder nicht.



„Wir können uns auf beide Varianten gut einstellen“, betonte Gesamtprojektleiter Rainer Zimmermann vom Wasserwirtschaftsamt vor rund 50 Besuchern im Vereinsheim des SV Sallern. Dort herrschte ein großes Interesse daran, wie es mit den Arbeiten weitergeht und inwiefern diese den Spiel- und Trainingsbetrieb beeinträchtigen.

Wie Zimmermann erklärte, mussten die „Planfeststellungsunterlagen überarbeitet“ werden, um beide Varianten genauer darstellen zu können. Die Ausführungsplanung nimmt Fahrt auf: Seit dem 19. September wird der Oberboden und somit der Fußballrasen der Sportplätze abgetragen. Insbesondere dieser Punkt ist für die Mitglieder des SV Sallern von Bedeutung. Wie Jugendleiter Detlef Staude im MZ-Gespräch betonte, lägen die Hoffnungen darauf, das noch verbliebene Kleinfeld bis zum 29. Oktober nutzen zu können. „Da wären wir äußerst erfreut, denn bis dahin herrscht hier Hochbetrieb“, erklärte er angesichts der regen Nutzung.

Vereinsheim bleibt nutzbar

Große Teile der übrigen Fußballplätze sind bereits abgetragen . Dem SV Sallern verbleibt demnächst nur noch der Hauptplatz, der von den Bauarbeiten zum Hochwasserschutz unberührt bleiben soll. „Das Kleinfeld soll nur noch für zehn Tage nutzbar sein“, sagte Manuel Möller vom Sportamt der Stadt.

Damit der SV Sallern für die lange Bauphase genügend Ausweichmöglichkeiten bekomme, wolle das Amt die Mannschaften auf mehreren städtischen Plätzen unterbringen. Trainingsmöglichkeiten sieht Möller etwa am Weinweg, am Oberen Wöhrd oder in der Anlage Ost. Ziel sei, für den SV Sallern „so viele Zeiten wie möglich freizuräumen – zumindest für den Jugendbetrieb“. Aufgrund der langen Dauer der Hochwasserschutz-Arbeiten betreffe dies „leider die ganze nächste Saison“. Wie Staude sagte, ziehe es der Verein jedoch vor, mit den Jugendmannschaften „nach Möglichkeit vor Ort“ zu bleiben.

Lesen Sie auch:Hochwasserschutz am Regen: In Sallern rollen bald die Bagger

Laut Zimmermann erstrecken sich die Erdabtragsarbeiten bis zum Frühjahr kommenden Jahres. Auch archäologische Fachleute seien am Werk, da in Sallern Bodendenkmäler vermutet würden. Der Bau des Hochwasser-damms soll im zweiten Quartal 2023 beginnen und sich bis etwa Mitte 2024 erstrecken. Das Wasserwirtschaftsamt kümmert sich ebenfalls um den Unterbau für die neuen Sportplätze, die im Anschluss von der Stadt errichtet werden. Auch da gibt es eine zeitliche Prognose. Zimmermann: „Im Herbst 2023 sind wir hoffentlich so weit, dass die Sportvereine wieder auf die Plätze können.“ Insgesamt entstehen in Sallern vier neue Sportplätze, von denen zwei für den SV bestimmt sind. Die übrigen beiden sind für die städtische Sportanlage vorgesehen. Laut Stadt und Wasserwirtschaftsamt kann das Vereinsheim des SV Sallern während der gesamten Bauphase genutzt werden.

Kosten: Neun Millionen Euro

Der Hochwasserschutz-Abschnitt Sallern erstreckt sich von der Uferstraße bis zur Sattelbogenerstraße. Im Wesentlichen besteht der Schutz aus einem Deich im Bereich der Sallerner Sportanlagen. Die Kosten für die Planung und Durchführung belaufen sich auf rund neun Millionen Euro, die je zur Hälfte von der Stadt Regensburg und dem Freistaat Bayern getragen werden. Rund 100 Gebäude werden in diesem Abschnitt vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschützt. Nördlich angrenzend ist der Hochwasserschutz-Abschnitt F Gallingkofen, der nach Wunsch des Wasserwirtschaftsamts „möglichst bald nach dem Abschnitt Sallern abgeschlossen“ werden soll.