Soziales
Inklusionsbeirat gibt es seit 40 Jahren

Die Stimme der Menschen mit Behinderung trat in Regensburg 1981 erstmals zusammen. Die Erfolge seither sind immens.

07.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:48 Uhr
Die erste Sitzung des Behindertenbeirates am 4. Juni 1981 unter Leitung von Bürgermeister Alfred Hofmaier. −Foto: Adolf Reisinger/Stadt Regensburg

Der Inklusionsbeirat ist die Interessenvertretung aller Menschen mit Behinderung und der von Behinderung bedrohten Menschen in der Stadt Regensburg. Ins Leben gerufen wurde er am 4. Dezember 1980 durch Beschluss des Sozialhilfeausschusses als „Behindertenbeirat“, dem Wohlfahrtsverbände, Vereine, Behörden, Körperschaften und Einrichtungen der Stadt Regensburg angehörten. Am 4. Juni 1981 trat der Behindertenbeirat unter Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Alfred Hofmaier zu seiner ersten Sitzung zusammen. 2002 erfolgte die Umbenennung in „Beirat für Menschen mit Behinderung“, 2018 wurde daraus der Inklusionsbeirat.

Heute kann der Inklusionsbeirat auf 40 Jahre erfolgreiche Arbeit für die Menschen mit Behinderung zurückblicken. Er hat zahlreiche Maßnahmen in die Wege geleitet, um die gleichberechtigte Teilhabe von allen Menschen am gesellschaftlichen Leben in der Domstadt zu ermöglichen, beispielsweise durch Barrierefreiheit bei Baumaßnahmen oder im öffentlichen Raum.

Große Herausforderungen für Stadt

Dabei stellt die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes eine mittelalterliche Stadt wie Regensburg vor große Herausforderungen. Hier gibt der Inklusionsbeirat seine Erfahrungen als „Experte in eigener Sache“ an die zuständigen Stellen weiter. So war er bei der Altstadtsanierung an der Auswahl der Oberflächenbeläge beteiligt. Für mobilitätseingeschränkte Personen wurden durch die Verwendung von glatt gesägtem, kleinteiligem und eng verfugtem Pflaster optimale Bedingungen für die Fortbewegung in der historischen Altstadt geschaffen.

Ebenso konnte der Inklusionsbeirat die Planungen zum Inklusionshotel „includio“, dem barrierefreien Zugang zum Arbeitsgericht Regensburg und zum Alten Rathaus in Abstimmung mit der Denkmalpflege zum Erfolg führen. Aktuell ist der Beirat unter anderem in die Planungen der Regensburger Stadtbahn und den barrierefreien Ausbau der Bushaltestelle in der Nabburger Straße eingebunden.

Auch die Pandemie ist derzeit ein wichtiges Thema. „Corona stellt besonders Menschen mit Behinderung vor große Herausforderungen. Sie tragen häufig das Risiko eines schweren Verlaufs“, sagt der Inklusionsbeauftragte der Stadt Regensburg, Frank Reinel. Hinzu kommen einschneidende Auswirkungen der Covid-19-Maßnahmen, wie etwa Besuchsverbote in stationären Einrichtungen.

Vorsitz:Kontakt:
Seit 2018 liegt der Vorsitz des derzeit 55 Mitglieder umfassenden Beirats bei der Oberbürgermeisterin.Die Geschäftsstelle des Inklusionsbeirates ist zu erreichen unter inklusionsbeirat@regensburg.de oder per Telefon unter (0941) 5 07-22 55

Hervorragender Rat bei allen Projekten

„Der Inklusionsbeirat berät die Stadt Regensburg hervorragend in all unseren Projekten. Ich schätze die Arbeit des Beirats sehr und bedanke mich herzlich für sein unermüdliches Engagement für unsere Stadt und die Menschen mit Behinderung“, sagt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Dabei ist klar, dass noch viel zu tun ist, um die Inklusion bzw. gleichberechtigte Teilhabe weiter voranzubringen. „Für die Inklusion muss stets aufs Neue gekämpft werden“, ist Maltz-Schwarzfischer überzeugt. Sie und Reinel wünschen sich, dass der Inklusionsbeirat auch die kommenden 40 Jahre die „markante Stimme für die Belange der Menschen mit Behinderung in Regensburg“ bleiben wird.

Der Inklusionsbeirat ist die Interessenvertretung der ca. 24.000 Menschen mit Behinderung und der von Behinderung bedrohten Menschen in der Stadt Regensburg. Die „markante Stimme für die Belange der Menschen mit Behinderung“ trat 1981 erstmals zusammen. Aus diesem Anlass ist ein Film über die Bedeutung und die Erfolge des Beirats erschienen. Er ist unter www.regensburg.de/leben/inklusion/beirat abrufbar.