Symbol Lützerath
Klimaaktivisten demonstrieren in Regensburg gegen Abriss von Dorf in NRW

17.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:26 Uhr
Banneraktion von Aktivisten auf der Steinernen Brücke in Regensburg für das vom Abriss bedrohte Dorf Lützerath in NRW. −Foto: Jakob Lang

Mit Aktionen in Regensburg und weiteren Städten in ganz Deutschland haben Klimaaktivisten am Samstag für einen Erhalt des Dorfes Lützerath am Rande des rheinischen Braunkohletagebaus Garzweiler demonstriert.



Sprecher mehrerer Gruppen kündigten Widerstand gegen die für Januar erwartete Räumung des Ortes an, der für den weiteren Braunkohleabbau abgebaggert werden soll. „Beim Räumungsversuch werden wir nicht einfach zusehen, sondern uns der Zerstörung mit unseren Körpern in den Weg stellen“, erklärte Asper Gruber von „Fridays For Future“.

Auch die Regensburger Klimaaktivisten der Gruppen „Fridays for Future“ (FFF) und „End Fossil“ hatten ihre Solidarität mit einer Banneraktion auf der Steinernen Brücke gezeigt. Olli von FFF Regensburg sagt dazu: „Wir dürfen und werden nicht tatenlos zusehen, wie Politik und Konzerne uns immer tiefer in die Klimakatastrophe steuern. An Lützerath hängen unsere ganzen Hoffnungen und wir wissen, dass wir ohne Lützerath unsere Klimaziele nicht einhalten können. Das ist nicht hinnehmbar.“

Aktivist spricht von Klimaverbrechen

Ein Vertreter der Initiative „Lützerath lebt“ sprach von einem „Klimaverbrechen“ und kritisierte, Lützerath solle „ohne jede energiewirtschaftliche Notwendigkeit zerstört werden“. Der Energiekonzern RWE mache dadurch Milliardengewinne, während Millionen Menschen unter den Folgen der Klimakrise litten. Eine Sprecherin der Gruppe „Ende Gelände“ erklärte, die Klimaaktivisten kämpften in Lützerath „nicht nur für Klimagerechtigkeit, sondern auch für die Vergesellschaftung von Energiekonzernen und einen grundlegenden Systemwandel“.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Mona Neubauer (beide Grüne) und hatten sich Anfang Oktober mit RWE aufEckpunkte zur weiteren Braunkohleförderungverständigt. Danach soll der Kohleausstieg um acht Jahre von 2038 auf 2030 vorgezogen werden. Davon profitierten fünf von der Umsiedlung bedrohte Dörfer im rheinischen Revier, die nun erhalten bleiben sollen. Lützerath, das seit zwei Jahren von Klimaaktivisten besetzt ist, soll hingegen noch dem Braunkohletagebau weichen.

Großdemo am 14. Januar

Die Braunkohlegegner rechnen für Mitte Januar mit der Räumung des Ortes. Für den 14. Januar hat ein Bündnis zahlreicher Gruppen zu einer Großdemonstration aufgerufen. „Fridays for Future und End Fossil werden in Regensburg auch weiterhin auf die Problematik aufmerksam machen und zu der Großdemonstration am 14. Januar in Lützerath mobilisieren“, teilte n die Regensburger Aktivisten per Pressemitteilung mit.

− nb/epd