Apotheke
Medicon-Apotheke verlässt "Gifthaus"

In Regensburgs Maximilianstraße steht noch eine Gewerbefläche leer. Die Zukunft des Hauses ist ungewiss: Es ist vorbelastet.

08.01.2020 | Stand 16.09.2023, 5:03 Uhr
Sarah Höger

Gähnende Leere herrscht im Erdgeschoss des Hauses in der Maximilianstraße 26, wo bis vor Kurzem die Medicon-Apotheke beheimatet war. Foto: Sarah Höger

Seit Ende November stehen Kunden vor verschlossenen Türen, wenn sie Medikamente in der Regensburger Medicon-Apotheke kaufen wollen. Die Apotheke hat seit 15. November geschlossen, die Regale sind leergeräumt, das Inventar komplett entfernt.

Wer von außen durch die Glasfront blickt, sieht nichts als gähnende Leere. Damit reiht sich die große Ladenfront in die Reihe der leerstehenden Gewerbeflächen in der Regensburger Maximilianstraße ein.

Was passiert mit den Räumlichkeiten?

Das Gebäude in der Maximilianstraße 26 gehört der Stadt Regensburg, die das Haus 2015 gekauft hat. Wenig später kam heraus, dass das Haus formaldehydbelastet ist, die Stadt musste mit einer aufwendigen und teuren Sanierung beginnen. Neben dem ehemaligen Eingang zur Apotheke ragt im Moment ein Gerüst an dem Gebäude hinauf.

Wie Juliane von Roenne-Styra, Pressesprecherin der Stadt Regensburg, der Mittelbayerischen Zeitung auf Anfrage mitteilte, hat die Medicon-Apotheke den Mietvertrag gekündigt. Nun sei die Stadt auf der Suche nach einem Nachmieter für die große Gewebefläche in Sichtweite zum Hauptbahnhof.

Stadt habe Steine in den Weg gelegt

Maria-Magdalena Bothner, ehemalige Inhaberin der Medicon-Apotheke in Regensburg, habe sich aufgrund der erschwerten Mietlage in der Maximilianstraße dazu entschieden, die Apothke aufzugeben, erklärte Dr. Verena Höllriegl, Geschäftsführerin von Medicon-Apotheke, im Gespräch mit unserer Zeitung. "Die Medicon-Apotheke war etwa sieben Jahre lang an dem Standort in der Maximilianstraße. Es gab dort viele Leerstände über die Jahre. Deshalb wurde der Mietvertrag mit der Stadt gekündigt", bestätigte Höllriegl.

Die Stadt habe der Apotheke immer wieder Steine in den Weg gelegt, etwa mit Baustellen bis vor das Haus, sodass die Kunden kaum mehr in den Laden gekommen seien. Auch sei die Entwicklung eines Ärztehauses in dem Gebäude geplant gewesen, doch daran habe die Stadt letztendlich kein Interesse gehabt, sagt Höllriegl.

Medicon-Apotheke zieht sich aus Regensburg zurück

Auch die Giftbelastung im Haus habe eine Rolle gespielt. Am Ende sei aber ein Zusammenspiel aus mehreren Gründen ausschlaggebend für die Schließung gewesen, so Höllriegl: "Man hätte die Apotheke an dem Standort eigentlich gut weiterführen können", ist sich die Geschäftsführerin sicher. Aber nicht unter den Bedingungen, die derzeit in der Maximilianstraße herrschten. Eine neue Medicon-Apotheke in Regensburg sei derzeit nicht geplant.