Regensburg
Muslimisches Bildungswerk ist eröffnet

Beim Bildungswerk geht es um Wissen und Diskurs. Zur Eröffnung kamen Vertreter von Islam, Christentum und Judentum zusammen.

20.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:51 Uhr
Theo Wolter
Jörg Bräu (Im Hintergrund Zeineb Sassi) sprach bei der Eröffnungsfeier über christliche Nächstenliebe. −Foto: Theo Wolter

In Regensburg hat das Muslimische Bildungswerk eröffnet. Zur Eröffnung kamen Vertreter von Islam, Christentum und Judentum zusammen. „Oh Allah, lass für mich nützlich sein, was du mich gelehrt hast, und lehre mich, was mir nützt, und vermehre mein Wissen.“ Dieser Vers aus dem Koran zierte die Wand, als die Eröffnung des Muslimischen Bildungswerkes am Dienstag im Haus des Evangelischen Bildungswerks am Ölberg begann.

Die Idee, auch in Regensburg ein Muslimisches Bildungswerk zu gründen, entstand in der Muslimischen Hochschulgemeinde Regensburg. Bei dem Projekt geht es darum, die Regensburger Bildungslandschaft im muslimischen Sinne zu erweitern, Gemeindemitglieder auszubilden und zu diskutieren. Zeineb Sassi war an der Entstehung des Bildungswerkes beteiligt. Zusammen mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen und Mitgliedern der muslimischen Gemeinden in Regensburg ging sie das Projekt an. „Wir sind dafür zuständig, dass unsere Gemeindemitglieder pädagogisch gut ausgebildet sind und wir versuchen auch die Interessen unserer Gemeinden nach außen zu vertreten.“

Das Muslimische Bildungswerk soll allerdings nicht nur Muslime ansprechen, sondern auch den Dialog und den Diskurs zwischen den Religionen in Regensburg fördern. Dazu waren auch Vertreter von Christentum und Judentum geladen. Der Dekan der evangelischen Kirche Jörg Bräu betonte die Wichtigkeit von Bildung für das gemeinsame Zusammenleben: „Ich denke, dass Bildung immer dabei hilft, Vorurteile abzubauen. Bildung führt immer dazu, dass wir ein besseres Verständnis füreinander entwickeln.“

Im Laufe des Abends sprachen verschiedene Redner über das Prinzip der Nächstenliebe, das in allen drei Religionen eine wichtige Rolle spielt. Der islamische Theologe Patrick Isa Brooks sprach zum Beispiel über die besondere Gastfreundschaft während des Fastenmonats Ramadan. (mtw)