Ruine in Regensburg
Neue Pläne für die Gaststätte Pürkelgut

06.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:57 Uhr
Die ehemali −Foto: e Gaststätte Pürkelgut in der Nähe des gleichnamigen Schlosses verfällt seit Jahrzehnten. Foto: Eckl

Seit mehr als 20 Jahren verfällt das markante Gebäude an der Landshuter Straße. Der Inhaber ist Niederbayer und hat viel vor.

Dort, wo früher Ausflügler auf eine Halbe Thurn-und-Taxis-Bier eingekehrt sind, steht heute eine Ruine, die zusehends weiter verfällt. Die Gaststätte Pürkelgut wurde nach dem Tod von Fürst Johannes 1991 verkauft, ebenso wie die Brauerei. Doch das Gebäude dort steht noch. Was plant der Besitzer, eine niederbayerische Immobilien-Firma?

Zumindest nichts, was amtlich festgehalten wäre, wie Verena Bengler, Sprecherin des Regensburger Baureferats, sagt: Zur „Anfrage zur Gaststätte Pürkelgut können wir mitteilen, dass es nach wie vor keine Anfragen gibt“. Gemeint ist damit beispielsweise eine Bauvoranfrage, um bei der Stadt abzuklopfen, wie sie ein bestimmtes Bauvorhaben bewertet. Dabei gab es viele Pläne auf dem Areal,manche waren auch schon sehr konkret: So sollte dort etwa ein Dormero-Hotel entstehen. Der Gestaltungsbeirat war damals bereits mit den Planungen befasst. Doch am Ende wurde nichts daraus. Das Gebäude bekam mal mehr, mal weniger Aufmerksamkeit. Erst kürzlich fragten sich Regensburger in einer Gruppe im Sozialen Netzwerk Facebook, was aus dem Gebäude nun wird. Die MZ hat nachgefragt.

Manfred Reichholf ist Geschäftsführer der RMI Immobilien GmbH mit Sitz im niederbayerischen Pfarrkirchen. Und er wundert sich etwas über die Antwort der Stadt. Denn: „Wir stehen kurz davor, mit der Stadt eine Planungsvereinbarung zu treffen.“ In den kommenden Wochen solle diese dann auch in den Stadtrat, ist Reichholfs Informationsstand. In Kontakt stand das niederbayerische Unternehmen, das in Regensburg nicht unbekannt ist, beispielsweise mit dem zuständigen Mitarbeiter in der Stadtkämmerei für städtebauliche Verträge.

Investor: „Gastronomie planen wir nicht“

So viel verrät Reichholf: „Eine Gastronomie planen wir nicht.“ Die alte Gaststätte Pürkelgut wird also abgerissen. Vielmehr möchte das Unternehmen eine urbane Bebauung vornehmen, also eine Mischung aus Gewerbenutzung, etwa mit Büros und Wohnungen. Ein weiteres Hotel, wie ursprünglich einmal vorgesehen, ist nicht geplant. „Wir orientieren uns dabei an dem städtebaulichen Wettbewerb, der bereits durchgeführt wurde“, sagt Reichholf.

Die Bebauung würde dann unmittelbar anschließen an das derzeit größte Projekt in der Stadt: die Bebauung der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne. „Für die weiteren Teilbereiche beziehungsweise die Gewerbe- und Mischgebiete südlich der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne und nordwestlich des Odessa-Rings werden eigene Bebauungspläne aufgestellt und ebenfalls eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung anhand des Wettbewerbsergebnisses durchgeführt, sobald mit den betroffenen Grundstückseigentümern entsprechende Planungsverträge unterzeichnet sind“, hatte der Stadtrat bereits 2020 beschlossen. Die Gaststätte Pürkelgut kehrt also nicht mehr zurück. Dafür wird eine Baulücke geschlossen. Wann, das ist aber noch unklar. „Das kann schon noch einige Zeit dauern, bis wir bauen können“, sagte Reichholf von der RMI Immobilien GmbH.

Der Stadt Regensburg liegt kein Bauantrag vor

Die Stadt bestätigt das. Zwar liege kein Bauantrag vor, „das Baugrundstück befindet sich allerdings in einem Bereich im Anschluss an die ehemalige Prinz-Leopold-Kaserne, für die ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll“, so Verena Bengler, Sprecherin des Baureferats der Stadt. Die Stadtverwaltung sei derzeit im Gespräch mit RMI „und eine sogenannte Planungsvereinbarung für die Durchführung eines entsprechenden Bebauungsplanverfahrens ist in Abstimmung“.