Gegen 2.40 Uhr des Dienstagmorgens wurden Polizei und Rettungskräfte zu einer verletzten Person in die D.-Martin-Luther-Straße in Regensburg gerufen. Eine junge Frau ist von einem Wohnhaus gefallen. Sie erlag schließlich ihren Verletzungen. Nichts zeugt mehr vom tragischen Unfall wenige Stunden später. Keine Blumen erinnern an das 17-jährige Mädchen, das in der Nacht gestürzt und gestorben ist. Die Busse fahren wie immer in die Albertstraße, Menschen kommen an, steigen ein und aus. Nachbarn gibt es hier so gut wie keine mehr, sagt man uns in einem naheliegenden Geschäft. „Da wohnt fast keiner mehr.“ Das ganze Areal wird bald abgerissen.
Die Ermittlungen laufen
Knapp drei Stunden nach Mitternacht saß eine 17-Jährige mit Freunden im Fensterbereich eines mehrgeschossigen Wohnhauses in der D.-Martin-Luther-Straße an der Ecke zur Albertstraße. Nach Zeugenangaben verlor sie das Gleichgewicht und stürzte über 20 Meter in die Tiefe. Sofort wurden von den Zeugen der Krankenwagen gerufen. Es nützte nichts mehr, trotz der sofort eingeleiteten Notfallversorgung starb die junge Frau kurz darauf in einem Krankenhaus. Nach dem aktuellen Ermittlungsstand ist von einem tragischen Unfall auszugehen.
„Ich kann gar nicht fassen, dass das um die Ecke passiert sein soll.“Anwohnerin
Ein Fremdverschulden kann ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen zu dem Unfall werden von der Kriminalpolizei Regensburg geführt.Es ist der nächste tragische Sturz einer jungen Frau, erst 2016 ereignete sich ein ähnlich tragischer Fall.Eine 22-jährige Studentin rutschte ab und fiel vom Dach eines Regensburger Wohnheims in die Tiefe. Der Vorfall ereignete sich in der Dr.-Gessler-Straße, auch damals mitten in der Nacht. Ein Fremdverschulden konnte nicht festgestellt werden.
2016 stürzte eine Studentin in den Tod
Damals schilderte der Hausverwalter, dass die Studenten in der Nacht über einen abgesperrten Balkon auf das Dach geklettert seien. Dabei geschah das Unglück. „Die Studentin aus Frankreich ist dabei abgerutscht und in einen Schacht abgestürzt“, sagte der Hausverwalter. Die anderen Studenten hätten daraufhin sofort um Hilfe gerufen. Obwohl ein Notarzt schnell zur Stelle war, erlag die 22-Jährige wenige Minuten nach dem Sturz ihren Verletzungen.
Ein anderer Fall ereignete sich letztes Jahr.Ein Student an der Universität verlor sein Gleichgewicht und stürzte ebenfalls in den Tod. Erkenntnissen der Polizei zufolge hatte sich der 24-jährige Student damals auf das Geländer eines Treppenhauses bei der Bibliothek gesetzt. Daraufhin hatte der junge Mann wohl das Gleichgewicht verloren und war dann etwa zehn Meter in die Tiefe gestürzt. Auch für ihn kam jede Hilfe zu spät. Er starb an seinen Verletzungen.
Nach 2016 und 2018 ist es mittlerweile der dritte tragische und tödliche Sturz junger Menschen in Regensburg.
„Ein so junges Mädchen da oben?“Anwohner
Vor Ort in der D.-Martin-Luther-Straße sind die Anwohner geschockt, als sie von dem Sturz hören. „Ein so junges Mädchen da oben?“ Fragt ein Ladenbesitzer. Auch eine Angestellte eines nahegelegenen Friseurladens ist bestürzt. „Ich kann gar nicht fassen, dass das um die Ecke passiert sein soll.“ Auf dem Plateau des Keplergeländes sieht man keine Menschen mehr, alle Türen sind verschlossen, hinter den Glasfenstern vermüllte Wohnungen, das Gelände liegt brach.
Weitere Angaben zum Hergang des Unfalls kann die Polizei noch nicht machen. Polizeisprecher Florian Beck betont, dass noch nicht klar sei, warum das sich Mädchen dort aufgehalten hatte.
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