Auf der Steinernen Brücke
Regensburg: Donausegnung als Zeichen für die Ukraine

08.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:10 Uhr
Daniel Steffen
Regionalbischof Klaus Stiegler und Bischof Rudolf Voderholzer warfen zur Wassersegnung das Kreuz in die Donau. −Foto: Steffen

Sie beteten für alle, die aus religiösen, rassistischen oder politischen Gründen verfolgt werden: Rund 100 Gläubige versammelten sich am Sonntag im Dom St. Peter, um in ökumenischer Gemeinschaft am Vespergottesdienst teilzunehmen.

Besonderer Anlass dafür war die christlich-orthodoxe Donausegnung, die auf der Steinernen Brücke im Anschluss an die Vesper stattfand.

Die Liturgie leiteten Bischof Rudolf Voderholzer stellvertretend für die katholische Kirche sowie Regionalbischof Klaus Stiegler stellvertretend für die evangelisch-lutherische Kirche. Aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte Archimandrit Petros Klitsch, der als Vertreter der griechischen Orthodoxie die Liturgie an der Donau zelebriert hätte. Demnach sahen die Zelebranten dieses Mal davon ab, nach orthodoxem Brauch das Kreuz aus dem Wasser zu holen, wie es landesweit in Griechenland bei der Wasserweihe üblich ist. Anstelle dessen warfen Bischof Voderholzer und Regionalbischof Stiegler ein kleines Holzkreuz in die Donau – und setzten damit ein besonderes Zeichen. Mit dem Wunsch nach „Frieden in der Ukraine“, der „noch in diesem Jahr wieder einkehren möge“, schickten sie die Devotionalien flussabwärts auf die Reise.

Donau verbindet zehn Länder

Denn zu den zehn Ländern, die die Donau durchfließt oder berührt, gehört auch der vom Krieg gebeutelte Staat. „Nicht weit von unserer Partnerstadt Odessa“, so Thomas Rigl von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, nehme der Fluss seinen Verlauf.

Auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer äußerte ihren Wunsch, dass die Donausegnung ein „Zeichen der Hoffnung und des Friedens“ darstelle.

Kalendarisch fällt die Donausegnung auf den Sonntag nach dem „Fest der Erscheinung des Herrn“, das gemäß des altgriechischen Wortursprungs Epiphania genannt wird. Die katholische und evangelische Kirche erinnern an diesem Tag an die Taufe Jesu im Fluss Jordan. „Die Meere und Flüsse preisen den Herrn“, merkte Bischof Voderholzer dazu an. Sinnbildlich stelle die Donau den „Jordan in der Umgebung“ dar – und die Taufe sei jener Akt, bei dem „uns der Heilige Geist beschenkt“. Weniger beschenkt wurde die Feier von gutem Wetter, so dass auf der Steinernen Brücke die Regenschirme aufgespannt werden mussten.

− mds