Protest
Regensburg: Querdenker-Demo am Haidplatz

Am Mittwoch haben sich rund 75 Demonstranten auf dem Haidplatz versammelt, um gegen Corona-Maßnahmen zu protestieren.

01.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:55 Uhr
Die Polizei kontrollierte vor Ort die Einhaltung der Corona-Regeln. −Foto: Tino Lex

Etwa 75 Menschen haben auf dem Haidplatz gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Über die sozialen Medien haben Anhänger der Querdenker-Szene bundesweit für Mittwoch, 1. Dezember, zu einem Generalstreik aufgerufen. Die Polizei kontrollierte vor Ort die Einhaltung der Infektionsschutzmaßnahmen. Nach etwa einer Stunde löste sich die Demonstration auf, aber eine kleine Gruppe von etwa 25 Personen beschäftigte die Beamten weiter.

Die Demonstration war nicht angemeldet, es gab auch keinen verantwortlichen Ansprechpartner, wie Florian Beck, Pressesprecher der Polizei Regensburg, bestätigte. Die Polizei habe den Demonstrierenden angeboten, eine stationäre Kundgebung mit Maske und Einhaltung der Abstandsregeln durchzuführen, was diese aber abgelehnt hätten, so Beck weiter.

Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Regensburg Süd waren vor Ort. Die Beamten kontrollierten die Ausweise mehrerer Personen, weil diese gegen die aktuell geltende Kontaktbeschränkung verstoßen haben sollen. Derzeit dürfen sich in Bayern maximal fünf ungeimpfte Personen aus zwei Haushalten treffen.

Regensburger schildert Situation anders

Mischa Rieschl, der am Haidplatz von der Polizei kontrolliert wurde, stellt die Situation gegenüber der Mittelbayerischen anders dar. Er habe keine Demonstration gesehen und habe an keiner Demonstration teilnehmen wollen. Er sehe die staatlichen Corona-Maßnahmen aber „sehr kritisch.“ Er habe am Haidplatz „zufällig ein paar Bekannte getroffen“ und sich mit denen unterhalten. Daraufhin sei er von der Polizei kontrolliert und ihm sei mitgeteilt worden, dass er mit einem Bußgeld wegen eines Verstoßes gegen die Kontaktbeschränkungen rechnen muss.

Die Demonstration begann gegen 11 Uhr und hatte sich nach circa einer Stunde wieder aufgelöst. Eine kleine Gruppe, laut Polizei etwa 25 Personen, ging zum Neupfarrplatz. Beamte der Regensburger Polizei überwachten auch dort die Einhaltung der Corona-Maßnahmen. Diese Gruppe zerstreute sich gegen 13 Uhr. Die Polizei blieb weiter im Einsatz und kontrollierte die Corona-Regeln, wie die Polizeiinspektion Regensburg Süd mitteilt. Zu Ansammlungen von Querdenkern sei es am Nachmittag aber nicht mehr gekommen.

Die Corona-Kritiker am Neupfarrplatz wollten nicht mit der Mittelbayerischen sprechen. Anonym sagten mehrere Personen aus der Gruppe dem Reporter, dass sie den Medien nicht vertrauen würden.

Mehrere Straftaten begangen

Die Polizei ermittelt wegen mehrerer Straftaten im Zusammenhang mit der Demonstration, sagt der Polizeisprecher. Darunter sei ein Fall von Beleidigung eines Polizisten, ein Fall von Widerstand gegen Beamte bei der Feststellung der Personalien, ein Demonstrationsteilnehmer habe zudem gegen die Vertraulichkeit des Wortes verstoßen, weil er eine Tonaufnahme gemacht haben soll.